Beirut/Tel Aviv (Reuters) - Im Streit um Gasvorkommen im Mittelmeer hat der Libanon angekündigt, seine Grenzen gegen "israelische Aggressionen" zu verteidigen.
Man werde alle verfügbaren Mittel dafür einsetzen, sagte Energieminister Cesar Abi Chalil am Mittwoch.
Hintergrund der Auseinandersetzung sind Öl- und Gasvorkommen, die in einem umstrittenen Gebiet liegen. Die libanesische Regierung hatte die Ausbeutung der Energievorkommen international ausgeschrieben, was auf heftige Kritik Israels stieß. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman bezeichnete den Schritt als große Provokation. Der libanesische Präsident Michel Aoun sprach daraufhin von einer Bedrohung durch Israel.
Lieberman drohte dem Nachbarland am Mittwoch auch im Hinblick auf die radikalislamische Hisbollah, die im Libanon in der gesamten Gesellschaft einen großen Einfluss hat. Die Regierung und die Armee seien ein Teil der Hisbollah und würden bei einem größeren Angriff gegen Israel einen hohen Preis bezahlen, sagte Lieberman.
Der US-Diplomat David Satterfield sagte dagegen, sein Land werde weiter die legitimen Sicherheitskräfte des Libanons unterstützen, etwa die Armee. Diese könnte ein Gegengewicht zur Hisbollah und zum iranischen Einfluss in dem Land bilden. Die libanesischen Streitkräfte hielten sich aus dem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel 2006 heraus. Seitdem haben sie von den USA 1,5 Milliarden Dollar Militärhilfe bekommen.