München (Reuters) - Der Versicherungskonzern Ergo will zusammen mit dem IT-Riesen IBM eigene und fremde Lebensversicherungsbestände verwalten.
IBM soll eine neue Plattform entwickeln, auf der mittelfristig nicht nur die sechs Millionen Verträge von Ergo abgewickelt werden, wie die Münchener-Rück-Tochter am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Auch die Bestände anderer Lebensversicherer, die ihre Policen zwar nicht an einen Abwickler verkaufen, aber auch nicht mehr selbst verwalten wollen, ließen sich damit betreuen. Für kleine Versicherer werden die Kosten für schrumpfende Bestände zu hoch, Ergo und IBM setzen dagegen auf Größenvorteile.
"Um dieses Geschäft aufzubauen, haben Ergo und IBM ein Joint Venture vereinbart", teilte der Versicherer mit. "Wir sind fest vom Erfolg unserer Zusammenarbeit überzeugt", sagte IBM-Manager Markus Körner. "Nicht zuletzt deshalb engagieren wir uns auch über die reine Umstellung hinaus im späteren Betrieb der Plattform für Ergo und weitere Versicherer." Die bestehende IT von Ergo gilt als veraltet. Die Computer hatten sich sogar bei der Ermittlung der Auszahlungsbeträge verrechnet.
Ergo hatte selbst mit dem Verkauf der Policen der ehemaligen Hamburg-Mannheimer und der Victoria an einen Bestandsverwalter geliebäugelt, diesen aber wegen des negativen öffentlichen Echos wieder abgeblasen. Das Neugeschäft mit Lebensversicherungen mit langfristigen Garantien hat Ergo eingestellt.