Berlin (Reuters) - Nach der Schwächephase im Winter dürfte die deutsche Wirtschaft laut Bundesbank im Frühjahr ein höheres Wachstumstempo anschlagen.
Sie verweist in ihrem am Dienstag vorgelegten Monatsbericht darauf, dass der Sondereffekt der überdurchschnittlich schweren Grippewelle ausläuft, der die Wirtschaftskraft zu Jahresbeginn gedrosselt hatte. Zudem geht die Bundesbank davon aus, dass der Staat mit seinen Ausgaben im zweiten Quartal wieder stärker zum Wachstum beitragen wird. Gute Perspektiven biete auch "die sehr günstige" Auftragslage in der Industrie. Zudem dürften die Exporte nach dem jüngsten Dämpfer wieder besser laufen.
Die Volkswirte der Bundesbank rechnen auch damit, dass die Unternehmen mehr in Ausrüstungen investieren werden. Zudem dürften sich die Konsumenten wieder als Stütze des Aufschwungs bewähren: "Gestützt auf die gute Arbeitsmarktentwicklung und zunehmende Lohnsteigerungen dürfte auch der private Verbrauch merklich zulegen."
Der relativ schwache Start der deutschen Wirtschaft ins Jahr sei dennoch ein Anzeichen dafür, dass sich die "konjunkturelle Grunddynamik" im Aufschwung wohl früher als erwartet abgeschwächt habe. "Dies hätte zur Folge, dass die bereits gegenwärtig hohe Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten langsamer zunimmt", so die Volkswirte der deutschen Zentralbank.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März nur noch um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu - ein kleineres Plus gab es zuletzt vor drei Jahren. Dennoch erwarten weder Ökonomen noch Regierung ein baldiges Ende des Konjunkturbooms.