WIEN (dpa-AFX) - Während den europäischen Börsen der Schwung fehlt, hat die Wiener Börse am Mittwoch mit Gewinnen geschlossen. Allerdings fiel das Volumen europaweit gering aus, da die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstages geschlossen bleiben. Der ATX stieg 30,69 Punkte oder 0,95 Prozent auf 3255,09 Einheiten. Von den politischen Tumulten um den Asylstreit in Europa wenden sich die Anleger vorerst ab. Nun könnten wieder Sorgen um den Handelsstreit zwischen den USA, China und der EU belasten. Denn am Freitag sollen die US-Importzölle auf chinesische Produkte in Kraft treten. Peking hat bereits entsprechende Gegenmaßnahmen angedroht.
Vor diesem Hintergrund hatten Konjunkturdaten keinen marktbewegenden Einfluss. So fiel die Dienstleisterstimmung im Euroraum im Juni durchwachsen aus. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit sank in Spanien, wohingegen er in Deutschland, Frankreich und Italien anstieg. Allerdings wurden in Frankreich die Markterwartungen verfehlt. Der Indikator für die gesamte Eurozone stieg dagegen das erste Mal seit vier Rückgängen in Folge.
Vor allem die Erholung die schwergewichtigen Bankaktien zogen den ATX höher. So stiegen Raiffeisen um 4,23 Prozent und Erste Group (56:ERST) gewannen 1,88 Prozent. Beide Aktien waren am Vortag noch mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Auch Bawag (17:BAWG) zeigten sich mit 1,28 Prozent im Plus.
Daneben gab es Nachrichten aus der zweiten Reihe. So verkaufte KTM im ersten Halbjahr 2018 um 15 Prozent mehr Motorräder als in der Vorjahresperiode. Die Aktien des Motorrad- und Sportwagenherstellers gingen am Vortag mit einem Plus von 1,25 Prozent aus dem Handel - heute notierten sie unverändert.
Auch Wolford (17:WLFD) stiegen um über zehn Prozent auf 16,40 Euro. Beim Vorarlberger Strumpfhersteller hat sich der Aktienanteil des deutschen Dotcom-Millionärs Ralph Bartel auf über 30 Prozent erhöht. Bartel war 2013 mit 25,38 Prozent eingestiegen.
Die Verbund-Aktien legten um zwei Prozent auf 29,60 Euro zu. Die Analysten der Erste Group hoben ihr Kursziel für die Titel des Versorgers von 17,00 auf 30,50 Euro an.
Unterdessen bestätigten die Experten von SRC Research ihre Kaufempfehlung "Buy" und das Kursziel von 50,00 Euro für die Aktie von UBM. Die Papiere des Immobilienunternehmens gingen um 0,73 Prozent fester bei 41,30 Euro aus dem Handel. Nach einem ansprechenden Startquartal 2018 sei das Unternehmen mit seiner starken Immobilien-Entwicklung und einem Portfolio auf Rekordniveau für die kommenden Jahre gut positioniert, schreibt der SRC-Analyst Stefan Scharff.