Investing.com - Die Ölhändler werden sich weiter auf den Reigen von Negativfaktoren konzentrieren, die in der anstehenden Woche den Markt beeinflussen dürften, zu denen neue Anzeichen auf eine Überproduktion und eine Verlangsamung der globalen Nachfrage gehören.
Die Ölpreise befanden sich in jüngster Zeit auf dem Rückzug, als WTI am Freitag seinen fünften Wochenverlust in Folge verbuchte, während Brent in vier der letzten fünf Wochen billiger geworden ist, als Berichte von einem schnelleren Anstieg der Ölproduktion in den großen Förderländern hereinkamen.
Der Benchmark für den US-Ölmarkt, West Texas Intermediate für September, sank am Freitag um 47 US-Cent oder 0,7% und ging an der New York Mercantile Exchange zu 68,49 USD das Fass aus dem Handel, womit der Kontrakt rund 0,3% unter seinem Schlusskurs der Vorwoche lag.
Futures auf Brent für Oktober fielen um 24 US-Cents auf 73,21 USD das Fass, womit der Benchmark für den globalen Ölmarkt sich über die Woche um rund 2,1% verbilligt hat.
Die russische Ölproduktion im Juli gegenüber dem Vormonat um 150.000 Fass am Tag auf 11,21 Mio Fass am Tag, zeigten neue Daten des Energieministeriums.
Die Förderung des weltgrößten Exporteurs Saudi-Arabien stieg jüngst ebenfalls, auf rund 11 Mio Fass am Tag und die US-Produktion befindet sich ebenfalls auf diesem Niveau. All dies deutet auf ein höheres Angebot hin.
Die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) und andere Ölexporteure, die von Russland angeführt werden, hatten sich im Juni geeinigt, ihre Produktionsbeschränkungen aufzuweichen und für die Fördereinbußen in Libyen, Venezuela und dem Iran einzuspringen.
Der Deal erhöhte die Fördermenge um effektiv 1 Mio Fass am Tag.
Unterdessen haben Sorgen über ein langsameres Wirtschaftswachstum wegen des Handelskriegs zwischen den Vereinigten Staaten und China ebenfalls zu Druck auf die Preise geführt.
China kündigte Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Mrd USD an, was die jüngste Eskalation in einem Handelskonflikt ist, von dem befürchtet wird, dass er zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen könnte, was wiederum die Nachfrage nach Rohöl einschränken würde.
Ansonsten werden die Investoren in der nächsten Woche auch die Entwicklungen im Nahen Osten im Auge behalten, als am Montag die ersten US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten.
Die Sanktionen wurden wieder aufgelegt, nachdem US-Präsident Donald Trump sich in diesem Jahr aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückgezogen hatte. Zu den ersten Sanktionen gehören die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Automobilbau und Metallhandel. Sanktionen auf die Ölindustrie dürften dann im November in Kraft treten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Dienstag, der 7. August
Das American Petroleum Institute, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, der 8. August
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, der 10. August
Baker Hughes gibt seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA heraus.