Washington (Reuters) - Knapp zwei Monate vor den Kongresswahlen in den USA heizen zwei neue Bücher die Diskussion in den USA über Charakter und Regierungsstil von US-Präsident Donald Trump weiter an.
Der entlassene Vizechef der Ermittlungsbehörde FBI, Andrew McCabe, erklärte am Dienstag, er habe sein Buch geschrieben, weil Trumps Angriffe auf ihn zeigten, "welchen destruktiven Effekt er für das ganze Land" habe. Das Buch, das am 4. Dezember erschienen soll, hat den Titel "Die Bedrohung: Wie das FBI Amerika im Zeitalter von Terror und Trump schützt". Nach Angaben seines Herausgebers zeichnet das Buch die 22-jährige Karriere McCabe beim FBI nach, einschließlich seiner Rolle bei den Ermittlungen der Al-Kaida-Anschläge vom September 2001 bis hin zu seiner Untersuchung einer möglichen russischen Einflusses auf die Präsidentenwahl 2016.
Trump untergrabe die Sicherheit der USA und das Vertrauen der Bürger in deren Institutionen, sagte McCabe. Dagegen sollte jeder Amerikaner aufstehen. McCabe hatte seine Entlassung als Vergeltung des Präsidialamtes bezeichnet, weil er die Darstellung des früheren FBI-Direktors James Comey bestätigt habe, Trump habe ihn zur Einstellung der Russland-Ermittlungen gedrängt.
Mit eher schlüpfrigen Details sind die Memoiren der Pornodarstellerin Stormy Daniels gespickt, aus denen der britische "Guardian" zitierte. Die 39-jährige geriet in die Schlagzeilen als bekannt wurde, dass sie während Trumps Wahlkampf Schweigegeld bekommen haben soll. Nach ihrer Darstellung hatte sie mit Trump 2006 am Rande eines Prominenten-Golfturniers in Kalifornien Sex. Der "Guardian" zitierte Stormy Daniels mit den Worten, es sei "der wohl langweiligste Sex" gewesen, den sie je gehabt habe, obwohl Trump diese Meinung natürlich nicht teilen werde. Das Buch soll am 2. Oktober erscheinen.
Es sind bereits mehrere Bücher und Zeitungsbeiträge erschienen, die Trump in einem wenig schmeichelhaften Licht zeigen. Darunter sind ein Enthüllungsbuch des prominenten Journalisten Bob Woodward und die Erinnerungen der früheren Mitarbeiterin im Weißen Haus, Omarosa Manigault Newman. Die "New York Times" veröffentlichte zudem den Artikel eines anonymen Regierungsvertreters, der von einem "stillen Widerstand" im Präsidialamt sprach.