MÜNCHEN (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen legen nach den vielen Schmiergeldskandalen der vergangenen Jahre viel Wert auf professionelle Korruptionsbekämpfung. Doch einer Studie zufolge nutzen sie die Möglichkeiten ihres Engagements kaum für die Kommunikation innerhalb der eigenen Firma - und auch nach außen sprechen viele Unternehmen lieber gar nicht über das heikle Thema. Das geht aus einer Befragung der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Mehr als ein Drittel der Befragten Manager von sogenannten Compliance-Abteilungen gab an, 'möglichst wenig zu dem Thema zu kommunizieren'. Aus Sicht der Forscher vergeben die Unternehmen damit allerdings viele Chancen. Gerade einmal 14 Prozent der Befragten sehen sich demnach als Berater der eigenen Kollegen, der auch bei der Entwicklung von Prozessen und Strategien mitarbeitet. Mit 55 Prozent sieht die Mehrheit ihre Aufgabe vor allem in der Schadenverhütung, nur 13 Prozent darin, den Ruf der Firma aktiv zu gestalten.
Vor allem fehle es an der Verzahnung der Korruptionsbekämpfer mit etwa der Kommunikationsabteilung eines Unternehmens. 'Unsere Befragung zeigt, dass Compliance-Management eine Pflichtübung in deutschen Unternehmen ist, die mittlerweile zuverlässig wahrgenommen wird', schreibt Studien-Autorin Susanne Kamm. Doch die Verknüpfung der Arbeit komme oft zu kurz. Es gehe beim Thema Compliance aber nicht nur um Regelbefolgung, sondern auch darum, Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, eigene Urteile und Entscheidungen zu fällen.
'Dafür müssen die internen Strukturen allerdings ein eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter vorsehen und sie durch die systematischen Kommunikation der Compliance-Praxis nach innen und nach außen zu selbstbewussten Vertretern der dahinterstehenden Werte machen', schreibt Kamm. Das sei längst nicht überall der Fall. Für die Studie wurden 97 Firmen unterschiedlicher Größe befragt./sbr/DP/fn
Mehr als ein Drittel der Befragten Manager von sogenannten Compliance-Abteilungen gab an, 'möglichst wenig zu dem Thema zu kommunizieren'. Aus Sicht der Forscher vergeben die Unternehmen damit allerdings viele Chancen. Gerade einmal 14 Prozent der Befragten sehen sich demnach als Berater der eigenen Kollegen, der auch bei der Entwicklung von Prozessen und Strategien mitarbeitet. Mit 55 Prozent sieht die Mehrheit ihre Aufgabe vor allem in der Schadenverhütung, nur 13 Prozent darin, den Ruf der Firma aktiv zu gestalten.
Vor allem fehle es an der Verzahnung der Korruptionsbekämpfer mit etwa der Kommunikationsabteilung eines Unternehmens. 'Unsere Befragung zeigt, dass Compliance-Management eine Pflichtübung in deutschen Unternehmen ist, die mittlerweile zuverlässig wahrgenommen wird', schreibt Studien-Autorin Susanne Kamm. Doch die Verknüpfung der Arbeit komme oft zu kurz. Es gehe beim Thema Compliance aber nicht nur um Regelbefolgung, sondern auch darum, Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, eigene Urteile und Entscheidungen zu fällen.
'Dafür müssen die internen Strukturen allerdings ein eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiter vorsehen und sie durch die systematischen Kommunikation der Compliance-Praxis nach innen und nach außen zu selbstbewussten Vertretern der dahinterstehenden Werte machen', schreibt Kamm. Das sei längst nicht überall der Fall. Für die Studie wurden 97 Firmen unterschiedlicher Größe befragt./sbr/DP/fn