NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Freitag mit einem knappen Plus in den Handel starten. Einem unerwartet schwachen Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal standen eher positive Impulse der Unternehmen gegenüber, da die jüngsten Quartalsberichte mehrheitlich freundlich aufgenommen wurden. Im frühen Geschäft könnte dann noch das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen für Impulse sorgen.
Der zuvor deutlich stärkere Future auf den Dow Jones Industrial zeigte sich gut eine halbe Stunde vor Börsenbeginn 0,17 Prozent höher, nachdem der Leitindex jüngst drei Tage in Folge zugelegt hatte. Der Future auf den Nasdaq-100-Index stieg am Freitag um 0,43 Prozent.
Die Amazon-Titel sprangen dank eines starken Jahresauftakts vor Börsenstart um gute 16 Prozent hoch. Der weltgrößte Onlinehändler wächst, was das Zeug hält. Mit günstigen Preisen, kostenlosem Versand und neuen Produkten lockt das Unternehmen die Kunden an und sichert sich damit Marktanteile. Das rasante Wachstum hat allerdings eine Kehrseite: Der Gewinn leidet seit einiger Zeit.
Auch die Aktien des Autobauers Ford legten schon vor dem Handelsstart um mehr als ein halbes Prozent Prozent zu, obwohl der Autobauer unter den schwachen Verkäufen in Europa leidet und dort weiter Geld verliert. Von Börsianern hieß es allerdings, der Konzerngewinn sei weniger stark zurückgegangen als befürchtet und liege um Einmaleffekte bereinigt über den Konsensschätzungen.
Bei Merck & Co konnten die Aktionäre sich über Kursgewinne von einem knappen Prozent freuen. Der Pharmakonzern dampfte zum Jahresauftakt seine Forschungs- und Entwicklungsausgaben ein und verbuchte damit einen kräftigen Gewinnanstieg. Der Umsatz verbesserte sich dagegen nur leicht. Die Anteilsscheine von Goodyear Tire & Rubber verteuerten sich nach der Zahlenvorlage vorbörslich um mehr als drei Prozent, obwohl der Reifenhersteller seine Prognosen für das Wachstum der weltweiten Reifenindustrie nach unten revidierte.
Dagegen mussten die Papiere von Procter & Gamble vorbörslich Abschläge von fast zweieinhalb Prozent hinnehmen, nachdem der weltgrößte Konsumgüterkonzern in seinem dritten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang verbucht hatte. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und wegen hoher Rohstoffpreise sank der Nettogewinn zwischen Januar und März um 16 Prozent. Auch Restrukturierungskosten lasteten auf dem Gewinn. Den Umsatz steigerte das Unternehmen indes um zwei Prozent, was in erster Linie Preiserhöhungen zu verdanken war. Für das Gesamtjahr erwartet Procter & Gamble ebenfalls ein Umsatzwachstum.
Für die Aktien der Kaffeehauskette Starbucks ging es um viereinhalb Prozent bergab. Das Unternehmen legt zwar weiter kräftig zu und will im laufenden Jahr mehr neue Filialen eröffnen als bisher geplant, nachdem der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal auch dank der Expansionsstrategie um 15 Prozent gestiegen war. Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: In den Regionen Europa, Naher Osten, Russland und Afrika schwächelt Starbucks seit einiger Zeit. Daneben schlugen auch hohe Investitionen negativ zu Buche.
Auch die Chevron-Papiere gaben vorbörslich um knapp ein halbes Prozent nach. Händlern zufolge blieb der Gewinn des Ölkonzerns wegen des schwachen Fördergeschäfts hinter den Erwartungen zurück./gl/men
Der zuvor deutlich stärkere Future auf den Dow Jones Industrial
Die Amazon-Titel
Auch die Aktien des Autobauers Ford
Bei Merck & Co
Dagegen mussten die Papiere von Procter & Gamble
Für die Aktien der Kaffeehauskette Starbucks
Auch die Chevron-Papiere