BLAUBEUREN (dpa-AFX) - Der auf die Solarbranche spezialisierte Maschinenbauer Centrotherm startet auch in das neue Jahr mit einem operativen Verlust. Bis zum Sommer erwartet das Unternehmen keine Verbesserung. Die Branchen- und Finanzierungssituation bleibe weiterhin angespannt, teilte das Unternehmen am Freitag in Blaubeuren mit. Eine weitere Belastung könnte durch die Gefahr eines Rechtsstreits auf das TecDax -Unternehmen zukommen, die Gesellschaft geht bisher aber nicht davon aus. Die Solarbranche leidet unter hohen Überkapazitäten und einem daraus resultierenden Preisdruck. Mittlerweile hat dies auch die Maschinenbauer in Mitleidenschaft gezogen.
Wie Centrotherm am Freitag überraschend mitteilte, rutschte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal mit 42,9 Millionen Euro ins Minus. Im Vorjahreszeitraum hatte Centrotherm noch ein Plus von 17,7 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz lag bei 82,5 Millionen Euro, nach 189,3 Millionen Euro vor einem Jahr. Zum Nettoergebnis äußerte sich das Unternehmen noch nicht. Die offizielle Zahlenvorlage ist für den 10. Mai geplant.
ABWÄRTSSTRUDEL DER BRANCHE ERFASST CENTROTHERM
Die Aktie ging auf Talfahrt und verlor am Tecdax-Ende zeitweise mehr als acht Prozent. Marktanalyst Christoph Schmidt vom Asset Manager N.M.F. AG sagte: 'Centrotherm hat sehr schlechte Zahlen vorgelegt. Der Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit hat den Konzern mehr denn je erreicht. Der Ausblick ist ernüchternd.' Es sei fraglich, ob die Umbaumaßnahmen die Rückkehr in die schwarzen Zahlen ermöglichten, das sei eine große Herausforderung. Überrascht zeigte sich der Analyst angesichts der Branchenkrise aber nicht. Diesem Abwärtsstrudel könne sich derzeit kein Solarunternehmen entziehen, so Schmidt.
Aufträge gingen im ersten Quartal im Volumen von 255,4 Millionen Euro ein (Vorjahr: 224,3). Mehrheitlich speist sich diese Summe aus einer Anzahlung für einen Großauftrag in Algerien. Für das erste Halbjahr geht Centrotherm nicht von einer Verbesserung der aktuellen Situation aus. 'In den Zahlen spiegeln sich die Marktturbulenzen wider, mit denen auch wir zu kämpfen haben' sagt Finanzchef Thomas Riegler. Daher arbeite das Unternehmen mit Hochdruck an der Umsetzung seines Sparprogramms, zu dem auch ein Arbeitsplatzabbau gehört. Trotzdem geht Riegler für das erste Halbjahr nicht von einer Verbesserung der aktuellen Situation aus. Im vergangenen Jahr war Centrotherm erstmals seit dem Börsengang 2007 in die Verlustzone gerutscht.
JURISTISCHE AUSEINANDERSETZUNG DROHT
Als zusätzlicher Belastungsfaktor kommt für das Unternehmen eine drohende juristische Auseinandersetzung hinzu. Im Berichtszeitraum habe sich das Risiko verdichtet, dass es im Rahmen eines Großprojekts möglicherweise zu einem Rechtsstreit in dreistelliger Millionenhöhe kommen könnte. Aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen gehe der Vorstand aber davon aus, dass dies zu keinen größeren Belastungen für die Gesellschaft führen sollte. Es seien daher keine weiteren Rückstellungen gebildet worden./nmu/jha/wiz
Wie Centrotherm am Freitag überraschend mitteilte, rutschte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal mit 42,9 Millionen Euro ins Minus. Im Vorjahreszeitraum hatte Centrotherm noch ein Plus von 17,7 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz lag bei 82,5 Millionen Euro, nach 189,3 Millionen Euro vor einem Jahr. Zum Nettoergebnis äußerte sich das Unternehmen noch nicht. Die offizielle Zahlenvorlage ist für den 10. Mai geplant.
ABWÄRTSSTRUDEL DER BRANCHE ERFASST CENTROTHERM
Die Aktie ging auf Talfahrt und verlor am Tecdax-Ende zeitweise mehr als acht Prozent. Marktanalyst Christoph Schmidt vom Asset Manager N.M.F. AG sagte: 'Centrotherm hat sehr schlechte Zahlen vorgelegt. Der Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit hat den Konzern mehr denn je erreicht. Der Ausblick ist ernüchternd.' Es sei fraglich, ob die Umbaumaßnahmen die Rückkehr in die schwarzen Zahlen ermöglichten, das sei eine große Herausforderung. Überrascht zeigte sich der Analyst angesichts der Branchenkrise aber nicht. Diesem Abwärtsstrudel könne sich derzeit kein Solarunternehmen entziehen, so Schmidt.
Aufträge gingen im ersten Quartal im Volumen von 255,4 Millionen Euro ein (Vorjahr: 224,3). Mehrheitlich speist sich diese Summe aus einer Anzahlung für einen Großauftrag in Algerien. Für das erste Halbjahr geht Centrotherm nicht von einer Verbesserung der aktuellen Situation aus. 'In den Zahlen spiegeln sich die Marktturbulenzen wider, mit denen auch wir zu kämpfen haben' sagt Finanzchef Thomas Riegler. Daher arbeite das Unternehmen mit Hochdruck an der Umsetzung seines Sparprogramms, zu dem auch ein Arbeitsplatzabbau gehört. Trotzdem geht Riegler für das erste Halbjahr nicht von einer Verbesserung der aktuellen Situation aus. Im vergangenen Jahr war Centrotherm erstmals seit dem Börsengang 2007 in die Verlustzone gerutscht.
JURISTISCHE AUSEINANDERSETZUNG DROHT
Als zusätzlicher Belastungsfaktor kommt für das Unternehmen eine drohende juristische Auseinandersetzung hinzu. Im Berichtszeitraum habe sich das Risiko verdichtet, dass es im Rahmen eines Großprojekts möglicherweise zu einem Rechtsstreit in dreistelliger Millionenhöhe kommen könnte. Aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen gehe der Vorstand aber davon aus, dass dies zu keinen größeren Belastungen für die Gesellschaft führen sollte. Es seien daher keine weiteren Rückstellungen gebildet worden./nmu/jha/wiz