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FOKUS 1-Zinserhöhungsspekulationen drücken Euro und Rentenmarkt

Veröffentlicht am 15.09.2009, 16:22
EUR/USD
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ATTU
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* US-Konjunkturdaten überraschend gut

* Analysten sehen weitere Zeichen für Wirtschafterholung

* ZEW-Index steigt an, bleibt aber hinter Erwartungen zurück

(neu: US-Daten, ZEW, Analysteneinschätzungen)

Frankfurt, 15. Sep (Reuters) - Ein Bündel überraschend guter US-Konjunkturdaten hat am Dienstag Spekulationen über eine US-Zinserhöhung aufkommen lassen. Daraufhin gingen der Euro und die Rentenmärkte auf Talfahrt. "Möglicherweise kommen jetzt Diskussionen auf, dass die US-Notenbank früher als bisher gedacht die Zinsen wieder anheben muss", sagte HSBC-Trinkaus-Volkswirt Thomas Amend. Nach Einschätzung von Helaba-Analyst Ralf Umlauf ist das "Szenario einer fortgesetzten Konjunkturerholung" intakt.

Der Euro fiel auf bis zu 1,4560 Dollar, nachdem er am Vortag noch ein Jahreshoch von 1,4652 Dollar erreicht hatte. Später erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder und notierte um 1,46 Dollar. "Endlich funktioniert der Markt wieder, und gute US-Daten helfen dem Dollar", sagte Commerzbank-Devisenstratege Ulrich Leuchtmann. "Und die Zahlen waren undiskutierbar gut." Zuletzt hatten Investoren häufig mit Dollarkäufen auf schlechte Nachrichten aus den USA reagiert, weil der Greenback als sicherer Anlagehafen gilt.

In den USA waren im August die Einzelhandelsumsätze deutlich gestiegen. Für Überraschungen sorgte insbesondere, dass die Teilkomponente ohne Autos deutlich zulegte, was als Zeichen einer wiedererwachenden Konsumfreude gedeutet wurde. Der Verkauf von Autos war von der US-Abwrackprämie angeschoben worden. "Die Signale stehen damit deutlich auf einer Expansion des privaten Konsums im dritten Quartal, nachdem dieser im zweiten Quartal schrumpfte", kommentierte Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer. Auch die Erzeugerpreise waren im Vormonat gestiegen und der Index der New Yorker Fed für das verarbeitende Gewerbe ("Empire-State-Index") hatte im September den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht.

Auf dem Euro lastete Händlern zufolge zudem das ZEW-Barometer für Deutschland. Dieses war im laufenden Monat zwar auf den höchsten Stand seit April 2006 geklettert, hatte jedoch die noch höheren Markterwartungen nicht erreicht. "Die Konjunkturerwartungen bestätigen das Bild, dass sich die deutsche Wirtschaft zwar erholt, aber in einem langsamen Tempo", sagte der Präsident des Mannheimer ZEW-Instituts, Wolfgang Franz.

Am Rentenmarkt drückten die etwas zuversichtlicher stimmenden Perspektiven für die US-Wirtschaft auf die Kurse. Der für Europa richtungweisende Bund-Future baute seine Verluste am Nachmittag aus und büßte 45 Ticks auf 120,93 Zähler ein. Die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 3,309 Prozent.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 14.09.09

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EZB 1,4611 1,4561

EuroFX 1,4609 1,4544

Umlaufrendite in Prozent 3,00 2,98

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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