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BaFin winkt ersten großen Lebensversicherungs-Verkauf durch

Veröffentlicht am 09.04.2019, 15:31
Aktualisiert 09.04.2019, 15:35
© Reuters. The logo of Germany's Federal Financial Supervisory Authority BaFin is pictured in Bonn
GASI
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München (Reuters) - Dem ersten Verkauf eines großen Lebensversicherungs-Bestandes an einen Abwickler in Deutschland steht nichts mehr im Wege.

© Reuters. The logo of Germany's Federal Financial Supervisory Authority BaFin is pictured in Bonn

Nach neun Monaten winkte die Finanzaufsicht BaFin die Übernahme von rund vier Millionen Lebensversicherungs-Policen der Generali (MI:GASI) Leben durch den Bestandsmanager Viridium durch, wie sie am Dienstag in Bonn mitteilte. "Die BaFin hat sich davon überzeugt, dass (...) die Belange der Versicherten ausreichend gewahrt sind", hieß es in der Mitteilung. Sie dürften nach den Vorschriften nicht schlechter gestellt werden als bisher unter dem Dach der Generali. Die Aufseher hatten dabei nach eigenen Angaben nicht nur geprüft, ob Viridium die finanziellen Mittel hat, um die Verträge abzuwickeln, sondern auch, ob der Abwickler das technisch und organisatorisch schafft.

Hinter Viridium stehen der Finanzinvestor Cinven und die Hannover Rück, die bis dahin zusammen nur einige kleinere Bestände geschluckt hatten. Sie setzen darauf, dass sie die - teils über Jahrzehnte dauernde - Abwicklung der Versicherungspolicen günstiger und effizienter hinbekommen als die Versicherer, von denen sie sie übernehmen. Branchenexperten erwarten, dass nach der Zusage der Aufseher mehr Versicherer den Schritt wagen dürften, sich von klassischen Lebensversicherungs-Beständen zu trennen. Sie binden wegen der Auflagen der Aufseher viel Kapital. Vielen Lebensversicherern fällt es auch zunehmend schwer, die langfristigen Zinsgarantien der Verträge zu erfüllen.

Die Bürgerbewegung Finanzwende, hinter der unter anderem der ehemalige Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick steht, kritisierte die Genehmigung des Verkaufs. "Es ist sehr fraglich, ob eine Abwicklungsplattform eine ebensolche Stabilität aufweisen kann wie der Generali-Konzern", sagte Schick. "Die kritische Frage ist ja: Was passiert in den nächsten Jahren im Service, mit der Stabilität und der Beteiligung der Kunden an den Überschüssen? Hier haben wir sehr große Bedenken." Die italienische Generali hatte die Überschussbeteiligung für die zum Verkauf stehenden Verträge zuletzt allerdings schon auf 1,25 Prozent gesenkt - so niedrig wie bei keinem anderen deutschen Lebensversicherer. Sie will künftig nur noch Policen ohne lebenslange Garantien anbieten.

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