New York, 21. Jul (Reuters) - Bayer BAYGn.DE hat das erste Glyphosat-Berufungsverfahren in den USA verloren, jedoch eine Reduzierung der Schadenersatzsumme um knapp drei Viertel auf 20,5 Millionen Dollar erreicht. Der Kläger habe "reichlich" Belege dafür geliefert, dass seine Krebserkrankung durch Glyphosat und anderen Substanzen dem Produkt Roundup ausgelöst worden sei, hieß es dem am Montag veröffentlichten Urteil des kalifornischen Berufungsberichts. Allerdings müsse die zu zahlende Summe reduziert werden, weil im kalifornischen Recht eine verkürzte Lebenserwartung nicht entsprechend geltend gemacht werden könne.
Der Pharmakonzern sprach in einer Stellungnahme von einem Schritt in die richtige Richtung. "Dennoch sind wir weiterhin der Meinung, dass sowohl das Jury-Urteil als auch die Schadenersatzzahlungen nicht mit den im Verfahren vorgebrachten Beweisen und der Rechtslage vereinbar sind." Man werde die rechtlichen Optionen prüfen bis hin zum Gang vor dem Obersten Gericht Kaliforniens. "Wir stehen weiterhin fest hinter der Sicherheit und dem Nutzen von Roundup."
Verhandelt wurde der Fall des ehemals als Platzwart an einer kalifornischen Schule tätigen Dewayne Johnson. In der Vorinstanz war Bayer erstmals für die Krebserkrankung eines Klägers verantwortlich gemacht und zu Schadenersatz verurteilt worden. Dieser Fall ist getrennt von einem milliardenschweren Vergleich, den der Konzern ebenfalls bei Roundup-Klagen anstrebt. hat in den in den USA bislang drei Prozesse wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat in erster Instanz verloren und ist gegen diese Urteile in Berufung gegangen. Die Klagewelle hatte sich Bayer mit der rund 63 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto (NYSE:MON) eingehandelt. Sie führte zu einem Einbruch des Aktienkurses.