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Bayer-Aktie: Jetzt ist auch noch die Dividende in Gefahr

Veröffentlicht am 12.10.2020, 11:07
Aktualisiert 12.10.2020, 11:35
Bayer-Aktie: Jetzt ist auch noch die Dividende in Gefahr
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Bayer (WKN: BAY001) hatte große Pläne mit dem Zukauf des US-Konzerns Monsanto (NYSE:MON). Das Agrargeschäft in den USA konnte auf diese Weise auf einen Schlag massiv gestärkt werden und versprach damit steigende Gewinne.

Von Anfang an war der Kauf aber sehr kontrovers. Denn Bayer war bereit, einen hohen Preis für Monsanto zu bezahlen. Zudem gab es zu dem Zeitpunkt schon etliche Klagen gegen den Konzern aufgrund gesundheitlicher Schäden aus der Nutzung einiger seiner Produkte. Damit hätte man also bereits wissen können, dass man sich ein potenzielles Milliardenrisiko aufhalst.

Hohe Verschuldung belastet die Bayer-Bilanz Dennoch war Bayer bereit, 62 Mrd. Dollar für Monsanto hinzulegen. Trotz des gewaltigen Kaufpreises haben sich Umsatz und Gewinn in der Zwischenzeit erstaunlich wenig bewegt.

Zwischen 2015 und 2019 ist der Konzernumsatz beispielsweise von 46 Mrd. Euro auf 43 Mrd. Euro gefallen! Zugegeben, da haben Veräußerungen von Konzernbereichen eine Rolle gespielt, sodass die Werte nicht direkt vergleichbar sind. Aber zumindest der Gewinn sollte doch gestiegen sein, oder? Leider nicht … der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft hat sich von 4,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2015 auf 4,1 Mrd. Euro entwickelt. In dieser Hinsicht hat sich also auch nicht viel getan. Da ein Teil des Kaufpreises durch eine Kapitalerhöhung finanziert wurde, ist der Gewinn je Aktie sogar um mehr als 5 % auf 6,20 Euro gefallen.

Als Aktionär hat man für die 62 Mrd. Dollar Kaufpreis also bisher keine sichtbare Gegenleistung bekommen. Ganz im Gegenteil hat sich die Zahl der ausstehenden Aktien massiv erhöht. Gleichzeitig ist die Nettoverschuldung in die Höhe geschnellt, was jetzt ein weiteres Sparprogramm notwendig macht. Denn aktuell liegt die Nettoverschuldung bei 36 Mrd. Euro. Diesen Schuldenberg abzutragen wird ein schwieriges Unterfangen.

Zu dem bereits angekündigten Personalabbau kommen daher nun ein weiterer Personalabbau und weitere Sparmaßnahmen. Beispielsweise prüft man derzeit, sich von Konzernteilen zu trennen, die nun nicht mehr zum Unternehmenskern zählen.

Der Ausblick wird immer düsterer Immerhin wurde der im Sommer gesenkte Ausblick auf das Gesamtjahr nicht noch weiter nach unten korrigiert. Aber dafür wurde deutlich gemacht, dass im nächsten Jahr nicht mit einer Verbesserung zu rechnen ist.

Für das laufende Jahr erwartet Bayer aktuell einen stagnierenden Umsatz. Der Gewinn je Aktie soll, ohne Berücksichtigung der Sondereinflüsse, zwischen 6,70 und 6,90 Euro liegen. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 6,38 Euro, aber wie gesagt werden dafür auch Sonderfaktoren aus dem Ergebnis herausgerechnet.

Im kommenden Jahr soll der Umsatz immerhin stabil bleiben. Der bereinigte Gewinn soll aber unter dem Vorjahreswert liegen. Das ist eine besonders schlechte Nachricht für die Aktionäre, da das für die Anleger weitreichende Konsequenzen haben wird. Einerseits steigt die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund der geringer als erwarteten Ertragsstärke hohe Abschreibungen auf die Monsanto-Übernahme folgen werden. Damit würde das Ergebnis auch in den kommenden Jahren weiter stark belastet werden und das Eigenkapital sinken.

Dividende in Gefahr Aber noch schlimmer ist, dass indirekt angekündigt wurde, dass die ohnehin seit Jahren stagnierende Dividende gekürzt wird. Denn Bayer peilt seit Jahren eine Ausschüttungsquote zwischen 30 und 40 % des bereinigten Gewinns an. In den vergangenen Jahren lag die Ausschüttung an der oberen Grenze des Korridors.

Im kommenden Jahr soll der Gewinn aber nun unter dem Vorjahreswert liegen. Allein daraus lässt sich schon ablesen, dass die Dividende bedroht ist. Aber es kommt noch schlimmer: Die Ausschüttung soll in Zukunft im unteren Bereich des Zielkorridors liegen. Also eher in der Größenordnung von 30 %. In den kommenden Jahren müssen sich die ohnehin leidgeplagten Bayer-Aktionäre daher auf noch schwierigere Zeiten gefasst machen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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