(neu: Details zu Flugausfällen, Aktienkurs)
FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verstärkt den Druck auf die Lufthansa und will am Freitag den Flugverkehr in ganz Deutschland weitgehend lahmlegen. Arbeitsniederlegungen soll es nach Worten von Gewerkschaftschef Nicoley Baublies an allen Lufthansa-Standorten geben. Mit Verzögerungen und Ausfällen mussten Passagiere auch am Mittwoch noch rechnen, weil die Ausfälle vom Dienstag noch nachwirkten. Die Aktie von Europas größter Fluggesellschaft hielt sich am Morgen trotz der Hiobsbotschaften mit einem Minus von 0,27 Prozent im Mittelfeld des Dax .
Auf ihrer Internetseite veröffentlichte die Lufthansa eine Liste mit 27 gestrichenen Flügen von und nach Frankfurt und München, die für Mittwoch und Donnerstag geplant waren. Diese Ausfälle seien Folgen des Streiks vom Dienstag, sagte der Sprecher des Flughafens München. 'Der Flugplan passt noch nicht. Einige Flugzeuge und Crews sind nicht da, wo sie sein sollen.' Im Laufe des Tages werde sich die Lage aber voraussichtlich normalisieren.
REISENDE AUF FELDBETTEN
In München wurde der Streik um Mitternacht beendet. Der Flughafen hatte 500 Feldbetten für gestrandete Passagiere aufstellen lassen. Etwa 350 Reisende, die in der Nacht keine weitere Reisemöglichkeit mehr hatten, suchten auf den Liegen ein wenig Schlaf, sagte der Flughafensprecher. 'Wenn die Leute am Abend partout nicht mehr weiterkamen, sollten sie sich wenigstens kurz hinlegen können. Niemand sollte auf der Parkbank übernachten müssen.'
Am Dienstag hatten Stewardessen und Stewards bei der Lufthansa ihre Arbeit in Frankfurt, Berlin und München niedergelegt. Mehr als 300 Flüge fielen aus, mehr als 43.000 Passagiere mussten sich auf spätere Maschinen oder andere Anbieter umbuchen lassen oder konnten gar nicht fliegen. Eine Alternative war vor allem für Inlandsreisen die Bahn. Auf dem zweitgrößten deutschen Flughafen in München wurden mehr als 100 Flüge annulliert, in Frankfurt waren es über 200.
WELTWEITE FOLGEN
Insgesamt hielt sich das Chaos aber in Grenzen, wenn auch die Streiks an den beiden Drehkreuzen weltweite Folgen hatten. Die Lufthansa konnte nach Angaben eines Sprechers die Hälfte der betroffenen Fluggäste per SMS informieren und sagte Flüge früher ab. Die Airline und ihre Passagiere spürten die zweite Streikwelle am Dienstag bereits deutlich heftiger als den Auftakt am vergangenen Freitag, als 190 Flüge gestrichen wurden.
Die Fronten in dem Tarifstreit sind weiterhin verhärtet. Auf den ersten flächendeckenden Streik in dieser Auseinandersetzung will die Gewerkschaft nur verzichten, wenn die Lufthansa in eine Schlichtung ohne Vorbedingungen einwilligt. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, die Tür zu Gesprächen sei offen, aber über den Schlichtungsgegenstand habe man sich bereits in der Vergangenheit nicht einigen können.
BILLIGTOCHTER GEPLANT
Ufo fordert fünf Prozent mehr Lohn, das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa bietet 3,5 Prozent Lohnerhöhung, plant aber eine konzerninterne Billigtochter und will die Gehaltsstufen schleifen./fzk/cat/DP/stw
FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verstärkt den Druck auf die Lufthansa
Auf ihrer Internetseite veröffentlichte die Lufthansa eine Liste mit 27 gestrichenen Flügen von und nach Frankfurt und München, die für Mittwoch und Donnerstag geplant waren. Diese Ausfälle seien Folgen des Streiks vom Dienstag, sagte der Sprecher des Flughafens München. 'Der Flugplan passt noch nicht. Einige Flugzeuge und Crews sind nicht da, wo sie sein sollen.' Im Laufe des Tages werde sich die Lage aber voraussichtlich normalisieren.
REISENDE AUF FELDBETTEN
In München wurde der Streik um Mitternacht beendet. Der Flughafen hatte 500 Feldbetten für gestrandete Passagiere aufstellen lassen. Etwa 350 Reisende, die in der Nacht keine weitere Reisemöglichkeit mehr hatten, suchten auf den Liegen ein wenig Schlaf, sagte der Flughafensprecher. 'Wenn die Leute am Abend partout nicht mehr weiterkamen, sollten sie sich wenigstens kurz hinlegen können. Niemand sollte auf der Parkbank übernachten müssen.'
Am Dienstag hatten Stewardessen und Stewards bei der Lufthansa ihre Arbeit in Frankfurt, Berlin und München niedergelegt. Mehr als 300 Flüge fielen aus, mehr als 43.000 Passagiere mussten sich auf spätere Maschinen oder andere Anbieter umbuchen lassen oder konnten gar nicht fliegen. Eine Alternative war vor allem für Inlandsreisen die Bahn. Auf dem zweitgrößten deutschen Flughafen in München wurden mehr als 100 Flüge annulliert, in Frankfurt waren es über 200.
WELTWEITE FOLGEN
Insgesamt hielt sich das Chaos aber in Grenzen, wenn auch die Streiks an den beiden Drehkreuzen weltweite Folgen hatten. Die Lufthansa konnte nach Angaben eines Sprechers die Hälfte der betroffenen Fluggäste per SMS informieren und sagte Flüge früher ab. Die Airline und ihre Passagiere spürten die zweite Streikwelle am Dienstag bereits deutlich heftiger als den Auftakt am vergangenen Freitag, als 190 Flüge gestrichen wurden.
Die Fronten in dem Tarifstreit sind weiterhin verhärtet. Auf den ersten flächendeckenden Streik in dieser Auseinandersetzung will die Gewerkschaft nur verzichten, wenn die Lufthansa in eine Schlichtung ohne Vorbedingungen einwilligt. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, die Tür zu Gesprächen sei offen, aber über den Schlichtungsgegenstand habe man sich bereits in der Vergangenheit nicht einigen können.
BILLIGTOCHTER GEPLANT
Ufo fordert fünf Prozent mehr Lohn, das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa bietet 3,5 Prozent Lohnerhöhung, plant aber eine konzerninterne Billigtochter und will die Gehaltsstufen schleifen./fzk/cat/DP/stw