Brüssel (Reuters) - Der weltgrößte Bierbrauer Anheuser-Busch InBev erwägt, einen Teil seines Asien-Geschäfts durch Zukäufe zu stärken und an die Börse zu bringen.
Eine Notierung in Hongkong könnte dazu beitragen, in der Wachstumsregion Asien-Pazifik einen Champion zu schaffen, teilte das in Belgien ansässige Unternehmen am Dienstag mit. Finanzchef Felipe Dutra zog einen Vergleich zur brasilianischen Tochter des Bierriesen, an der AB InBev noch knapp 62 Prozent halte: Diese sei mittlerweile in 16 Ländern aktiv. Dutra wollte sich aber nicht dazu äußern, ob es schon Gespräche mit möglichen Brauerei-Partnern wie etwa ThaiBev oder San Miguel gegeben habe.
Die Platzierung eines Anteils des Asiengeschäfts würde zugleich zum Abbau des riesigen Schuldenbergs beitragen, auf dem der Hersteller von Budweiser, Becks's und Corona seit der 100 Milliarden Dollar schweren Übernahme seines größten Rivalen SABMiller (BE:CPRX) im Jahr 2016 sitzt. Den Analysten von Jefferies zufolge wäre für das asiatisch-pazifische Geschäft eine Bewertung von 40 bis 50 Milliarden Dollar angemessen. In der Region greifen immer mehr Kunden zu Premium-Biermarken wie Budweiser oder Corona, die eine höhere Rendite abwerfen. Hauptmärkte in Asien sind bislang China und Australien.
Vergangenes Jahr entfielen auf die Region Asien-Pazifik rund 18 Prozent der Bierverkäufe des Konzerns und 14 Prozent des bereinigten operativen Gewinns. Der Umsatz belief sich dort auf knapp 8,5 Milliarden Dollar. Das erste Quartal sorgte beim Branchenprimus für Rückenwind. Das operative Konzernergebnis kletterte mehr als acht Prozent auf knapp fünf Milliarden Dollar.