MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der ehemalige BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky soll vor seiner Verhaftung im Januar vergangenen Jahres Dokumente vernichtet haben. Bei der Durchsuchung der Villa Gribkowskys seien Unterlagen gefunden worden, die offensichtlich frisch geschreddert waren, sagte ein Polizist des Landeskriminalamts (LKA) am Mittwoch als Zeuge im Schmiergeldprozess gegen Gribkowsky vor dem Landgericht München. 'Der Schredder war warm.'
Außerdem habe Gribkowsky die Polizisten und Staatsanwälte erst einige Minuten warten lassen, bevor er die Tür öffnete. Der Polizist hatte deshalb den Verdacht, dass Gribkowsky in dieser Zeit Unterlagen zerkleinert hatte, und stellte die 'Schreddermasse' in dem Aktenvernichter sicher. Ob es sich um brisante Dokumente handelte, bleibt aber ein Rätsel: Dem LKA gelang es nicht, die Papierschnipsel wieder zusammenzufügen.
Die Beamten schalteten deshalb sogar die Gauck-Behörde ein, die mit der Rekonstruktion von zerrissenen Stasi-Dokumenten Erfahrung hat. Dort hätte die Wiederherstellung der geschätzt rund 30 Seiten aber 85 000 Euro gekostet - Erfolg ungewiss. 'Die Staatsanwaltschaft hat entschieden, dass es nicht versucht werden soll', sagte der Polizist. Gribkowskys Anwälte betonten, aus der Temperatur des Aktenvernichters könne nicht geschlossen werden, dass er unmittelbar vor der Verhaftung benutzt worden war - auch durch den Strom könne das Gerät warm gewesen sein.
Gribkowsky sitzt seit der Verhaftung in Untersuchungshaft, weil er bei dem Verkauf der Formel 1-Anteile der BayernLB 44 Millionen Dollar von dem Chef der Rennserie, Bernie Ecclestone, kassiert haben soll. Seit mehr als einem halben Jahr steht er vor Gericht, schweigt aber zu den Vorwürfen./dwi/DP/zb
Außerdem habe Gribkowsky die Polizisten und Staatsanwälte erst einige Minuten warten lassen, bevor er die Tür öffnete. Der Polizist hatte deshalb den Verdacht, dass Gribkowsky in dieser Zeit Unterlagen zerkleinert hatte, und stellte die 'Schreddermasse' in dem Aktenvernichter sicher. Ob es sich um brisante Dokumente handelte, bleibt aber ein Rätsel: Dem LKA gelang es nicht, die Papierschnipsel wieder zusammenzufügen.
Die Beamten schalteten deshalb sogar die Gauck-Behörde ein, die mit der Rekonstruktion von zerrissenen Stasi-Dokumenten Erfahrung hat. Dort hätte die Wiederherstellung der geschätzt rund 30 Seiten aber 85 000 Euro gekostet - Erfolg ungewiss. 'Die Staatsanwaltschaft hat entschieden, dass es nicht versucht werden soll', sagte der Polizist. Gribkowskys Anwälte betonten, aus der Temperatur des Aktenvernichters könne nicht geschlossen werden, dass er unmittelbar vor der Verhaftung benutzt worden war - auch durch den Strom könne das Gerät warm gewesen sein.
Gribkowsky sitzt seit der Verhaftung in Untersuchungshaft, weil er bei dem Verkauf der Formel 1-Anteile der BayernLB 44 Millionen Dollar von dem Chef der Rennserie, Bernie Ecclestone, kassiert haben soll. Seit mehr als einem halben Jahr steht er vor Gericht, schweigt aber zu den Vorwürfen./dwi/DP/zb