FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Leiharbeiter in der deutschen Metall- und Elektroindustrie erhalten ab November tariflich abgesicherte Branchenzulagen. Die IG Metall und die Arbeitgeber der Zeitarbeit einigten sich in der Nacht zum Dienstag in Frankfurt auf einen entsprechenden Stufenplan. Dieser sichert den mindestens 240 000 Leiharbeitern ab der sechsten Beschäftigungswoche in einem Betrieb gestaffelte Zuschläge auf ihren Tariflohn. Nach neun Monaten Tätigkeit in der Metall- und Elektroindustrie soll der Zuschlag 50 Prozent des Tariflohns aus der Zeitarbeit betragen.
Mit dem bislang beispiellosen Tarifwerk wird zwar ein Teil der Lohnlücke im Vergleich zu den Stammbelegschaften geschlossen, das Niveau der Festangestellten wird aber nach dpa-Berechnungen auch mit dem Höchstsatz von mehr als 600 Euro in der untersten Lohngruppe nicht erreicht. Weitere Zuschläge bis hin zur Gleichbezahlung können auf betrieblicher Ebene vereinbart werden. Die Zuschläge beginnen mit einem Plus von 15 Prozent nach sechs Wochen.
Der ab November bis zum Jahr 2017 geltende Tarifvertrag war am Dienstagmorgen nach einer Verhandlungsnacht unterschrieben worden. Der Tarifvertrag soll auch als Muster für andere Branchen gelten.
Die Einigung hängt eng mit dem am Samstag in Baden-Württemberg abgeschlossenen Pilotvertrag für die Metall- und Elektroindustrie zusammen, der den Betriebsräten einige Kontrollrechte beim Einsatz von Leiharbeitern einräumt. Nach zwei Jahren ununterbrochener Tätigkeit muss ihnen ein Stammarbeitsplatz angeboten werden. Die Leiharbeiter in den Betrieben profitieren von dem Abschluss zunächst nicht, da sie bei den Zeitarbeitsunternehmen angestellt sind.
'Das Ergebnis ist ein wichtiger Schritt hin zur fairen Bezahlung von Leiharbeitnehmern', erklärte die IG-Metall-Verhandlungsführerin Helga Schwitzer am Dienstag. Damit sei ein wesentliches Ziel zur Verbesserung der Bedingungen von Leiharbeitnehmern in der Metall- und Elektroindustrie erreicht worden.
Die Arbeitgeber beklagten hingegen die zusätzlichen Kosten, die voraussichtlich Arbeitsplätze kosten würden. 'In unserer wichtigsten Kundenbranche wird der 'Jobmotor Zeitarbeit' nun deutlich langsamer laufen. (...) Leider wird dies negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, vor allem für Geringqualifizierte', sagte Verhandlungsführer Thomas Bäumer. Der Abschluss sei aber ein Erfolg für die Tarifautonomie in Deutschland, die angedrohten gesetzgeberischen Eingriffe daher nicht notwendig.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt bezeichnete die Stufenlösung als richtigen Weg zur Gleichbezahlung (Equal Pay) unter Berücksichtigung der Einarbeitungszeiten. Dies sei im Durchschnitt nach neun Monaten Einsatz im gleichen Betrieb erreicht. Das tarifliche Niveau der Zeitarbeit werde zwar erheblich verteuert. 'Dennoch bin ich überzeugt, dass die Zeitarbeit für die Betriebe und den Arbeitsmarkt weiterhin erhebliche Bedeutung haben wird', sagte Hundt laut einer Mitteilung./ceb/DP/enl
Mit dem bislang beispiellosen Tarifwerk wird zwar ein Teil der Lohnlücke im Vergleich zu den Stammbelegschaften geschlossen, das Niveau der Festangestellten wird aber nach dpa-Berechnungen auch mit dem Höchstsatz von mehr als 600 Euro in der untersten Lohngruppe nicht erreicht. Weitere Zuschläge bis hin zur Gleichbezahlung können auf betrieblicher Ebene vereinbart werden. Die Zuschläge beginnen mit einem Plus von 15 Prozent nach sechs Wochen.
Der ab November bis zum Jahr 2017 geltende Tarifvertrag war am Dienstagmorgen nach einer Verhandlungsnacht unterschrieben worden. Der Tarifvertrag soll auch als Muster für andere Branchen gelten.
Die Einigung hängt eng mit dem am Samstag in Baden-Württemberg abgeschlossenen Pilotvertrag für die Metall- und Elektroindustrie zusammen, der den Betriebsräten einige Kontrollrechte beim Einsatz von Leiharbeitern einräumt. Nach zwei Jahren ununterbrochener Tätigkeit muss ihnen ein Stammarbeitsplatz angeboten werden. Die Leiharbeiter in den Betrieben profitieren von dem Abschluss zunächst nicht, da sie bei den Zeitarbeitsunternehmen angestellt sind.
'Das Ergebnis ist ein wichtiger Schritt hin zur fairen Bezahlung von Leiharbeitnehmern', erklärte die IG-Metall-Verhandlungsführerin Helga Schwitzer am Dienstag. Damit sei ein wesentliches Ziel zur Verbesserung der Bedingungen von Leiharbeitnehmern in der Metall- und Elektroindustrie erreicht worden.
Die Arbeitgeber beklagten hingegen die zusätzlichen Kosten, die voraussichtlich Arbeitsplätze kosten würden. 'In unserer wichtigsten Kundenbranche wird der 'Jobmotor Zeitarbeit' nun deutlich langsamer laufen. (...) Leider wird dies negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, vor allem für Geringqualifizierte', sagte Verhandlungsführer Thomas Bäumer. Der Abschluss sei aber ein Erfolg für die Tarifautonomie in Deutschland, die angedrohten gesetzgeberischen Eingriffe daher nicht notwendig.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt bezeichnete die Stufenlösung als richtigen Weg zur Gleichbezahlung (Equal Pay) unter Berücksichtigung der Einarbeitungszeiten. Dies sei im Durchschnitt nach neun Monaten Einsatz im gleichen Betrieb erreicht. Das tarifliche Niveau der Zeitarbeit werde zwar erheblich verteuert. 'Dennoch bin ich überzeugt, dass die Zeitarbeit für die Betriebe und den Arbeitsmarkt weiterhin erhebliche Bedeutung haben wird', sagte Hundt laut einer Mitteilung./ceb/DP/enl