(Das Stück wurde neu gefasst.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen über einen nachlassenden Schwung bei den Ticketpreisen haben die Aktien der Lufthansa (4:LHAG) am Freitag nach unten gezogen. Die Papiere sackten bis auf 25,52 Euro ab - weniger hatten die zuletzt im Oktober gekostet. Zum Handelsschluss waren sie mit einem Minus 5,61 Prozent auf 25,76 Euro abgeschlagenes Schlusslicht im Dax (DAX).
Seit ihrem Rekordhoch im Januar haben die Anteilsscheine nun schon etwa 17,6 Prozent eingebüßt. Aus Sicht von zwölf Monaten führen sie den Dax aber immer noch mit einem Plus von fast 78 Prozent an.
Die Lufthansa und damit ihre Aktien profitierten im vergangenen Jahr von der Lösung zahlreicher Tarifkonflikte und einer Aufhellung des Branchenumfeldes auch dank einer höheren Kapazitätsdisziplin der Airlines. Letzteres führte in der Branche zu mehr Spielraum für höhere Ticketpreise. Dieser Trend wurde dann durch die Pleite von Air Berlin (4:AB1) weiter gestützt.
Viele Investoren wurden daher von den an diesem Freitag vorgelegten Verkehrszahlen der Lufthansa auf dem falschen Fuß erwischt. Sie hatten offenbar auf eine noch länger anhaltende Periode von Preissteigerungen gehofft. So hatte Europas größte Fluggesellschaft seit Mai regelmäßig über einen positiven Preistrend berichtet. Nun war aber plötzlich von einer stabilen Entwicklung ihrer Durchschnittserlöse die Rede.
Dass die Lufthansa aktuell weiterhin keine Probleme hat, ihre Flieger zu füllen, besänftigte die Investoren nicht. So hatte der Konzern im Februar deutlich mehr Passagiere befördert als noch vor einem Jahr. Auch im inzwischen wieder erstarkten Frachtgeschäft konnte der Konzern weiter zulegen.
Im Sog der Lufthansa gerieten auch die Aktien anderer europäischer Airlines unter Druck. So gaben etwa Aktien der französisch-niederländischen Air France-KLM (9:AIRF) um mehr als 4 Prozent nach.