Zürich, 17. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Montag anfängliche Gewinne wieder eingebüsst und ist ins Minus gerutscht. Nach einem freundlichen Start blieben Anschlusskäufe aus und die Kurse bröckelten ab, sagten Händler. Die Hoffnung, dass auf dem Euro-Gipfel am kommenden Wochenende eine endgültige Lösung für die Schuldenkrise gefunden wird, schwinde zusehends. Vor allem Abgaben in den Marktschwergewichten Novartis , Roche und Nestle belasteten den Markt.
Der Leitindex SMI notierte um 0,3 Prozent tiefer bei 5742 Punkten. Der breite SPI war mit 5206 Zählern um 0,2 Prozent leichter.
Marktteilnehmer beschrieben das Geschäft als lustlos. "Die Leute halten sich zurück", sagte ein Händler. Das dürfte auch mit der anlaufenden Berichtsaison in den USA und den anstehenden wichtigen Konjunkturdaten zu tun haben, hiess es. Am Nachmittag legt unter anderem die Grossbank Citigroup ihren Quartalsbericht vor und der New Yorker Empire Manufacturing Index wird veröffentlicht. Die Euphorie der letzten Tage sei verflogen. Der gestiegene Risikoappetit könnte zwar noch einige Tage anhalten. "Wir sind aber unsicher, ob und inwiefern die Ursachen der Krise tatsächlich gelöst wurden", hiess es in einem Kommentar der Credit Suisse.
Im Zuge der Ernüchterung schmolzen die Gewinne der Finanzwerte ab. Die Aktien der Credit Suisse lagen zuletzt noch 0,6 Prozent im Plus und UBS rutschen 0,8 Prozent ins Minus. Auch die Versicherungswerte verloren ihre Gewinne zum Teil wieder, Swiss Re , Zurich oder Swiss Life hielten sich aber im Plus.
Auch die Anteilsscheine der Vermögensverwalter verloren ihre Gewinne zu einem Teil wieder. Julius Bär und Vobtobel notierten noch leicht höher, Sarasin dagegen rutschten 1,2 Prozent ins Minus. Vor allem Sarasin hatte in der Vorwoche markant an Wert gewonnen, nachdem Berichte Spekulationen losgetreten hatten, dass die Basler Traditionsbank möglicherweise vor einem Eigentümerwechsel steht.
Konjunkturhoffnungen stärkten die Nachfrage nach Aktien zyklischer Firmen wie ABB , Adecco , Clariant und Holcim .
Kühne + Nagel notierten leicht tiefer. Der Logistikkonzern steigerte den Gewinn in den ersten neun Monaten nur leicht auf 454 Millionen Franken und verfehlte die Markterwartungen.
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11:25 Weatherford und Transocean vor Berichtssaison gesucht
Käufe vor dem Start der Quartalsberichte in der Erdölservice-Branche haben am Montag den Aktien von Weatherford und Transocean b gegeben. In einem um 0,2 Prozent höheren Markt gewannen rd 4,3 Prozent auf 13,35 Franken und Transocean rückten 2,8 auf 45,42 Franken vor. Der europäische Vergleichsindex kletterte 1,5 Prozent.
Händler sagten, sche Erdölservice-Sektor habe im vergangenen Quartal rund 30 zent an Wert verloren, bevor er jüngst zu einer Erholung ansetzte. "Das war eine Überreaktion", sagte ein Händler. "Der Markt hat sehr viel Negatives eingepreist." Positive Überraschungen seien nicht ausgeschlossen. Von Interesse sei zudem, was die Firmen über die Pläne ihrer Kunden sagen. "Das dürfte den Aktienkurs mehr beeinflussen als die Quartalszahlen", sagte ein Händler.
Halliburton eröffnet am Nachmittag die Berichtssaison der Branche. Am Freitag folgt Schlumberger und Weatherford veröffentlicht die Zahlen am 25. Oktober.
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10:39 Sulzer-Aktien erholen sich von jüngstem Kurseinbruch
Die Sulzer-Aktien haben nach den massiven Verlusten in der Vorwoche am Montag zu einer technischen Erholung angesetzt. Die Titel des Anlagenbauers stiegen deutlich stärker als der Markt um 4,1 Prozent auf 98 Franken. Der europäische Branchenindex tendierte 1,4 Prozent höher. Sulzer waren am Freitag knapp neun Prozent eingebrochen, nachdem der Auftragseingang im dritten Quartal im Markt mit Enttäuschung aufgenommen worden war. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)