Von Peter Nurse
Investing.com - Im Vorfeld einer wichtigen Notenbanksitzung steuern die europäischen Börsen am Mittwoch auf eine freundliche Markteröffnung zu, gestützt von nachlassenden Sorgen um den angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande .
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX-Future in Deutschland um 0,6% fester, der CAC 40-Future in Frankreich kletterte um 0,4% und der FTSE 100-Future in Großbritannien stieg um 0,6%.
Asiatische Aktien wurden in letzter Zeit hart getroffen und zogen ihre europäischen Pendants nach unten, weil man befürchtete, dass dieChina Evergrande Group (HK:3333), der zweitgrößte Immobilienentwickler des Landes, seine Schulden, die mehr als 10 % aller asiatischen Hochzinsanleihen ausmachen, nicht bedienen kann.
Einige dieser Befürchtungen wurden am Mittwoch zerstreut, als die wichtigste Einheit der China Evergrande Group, die Hengda Real Estate Group, nach privaten Verhandlungen mit den Anleihegläubigern mitteilte, dass sie am Donnerstag eine Zinszahlung leisten werde.
Diese Meldung beendet zwar nicht die Spekulationen über einen Zahlungsausfall, da Evergrande am Donnerstag eine Zinszahlung in Höhe von 83,5 Millionen Dollar und in der nächsten Woche eine zweite Zinszahlung in Höhe von 47,5 Millionen Dollar zu leisten hat, aber sie stärkt die Zuversicht des Marktes, dass ein Flächenbrand abgewendet werden kann.
Das Highlight des Tages ist das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank Fed, bei der die Anleger darauf achten werden, ob die Federal Reserve den Weg für eine Reduzierung der monatlichen Wertpapierkäufe im Laufe des Jahres frei macht.
In Europa rückt das Verbrauchervertrauen für die Eurozone im September in den Mittelpunkt, für das ein leichter Rückgang prognostiziert wird.
Im Bereich Corporate News stehen UBS (SIX:UBSG) und HSBC (NYSE:HSBC) im Rampenlicht. Morningstar-Daten zufolge gehörten diese Investmentbanken zusammen mit dem Fondsriesen BlackRock (NYSE:BLK) zu den größten Käufern von Evergrande-Anleihen.
Die Rohölpreise legten am Mittwoch zu, nachdem Branchendaten auf einen starken Rückgang der US-Ölvorräte in der vergangenen Woche infolge der beiden jüngsten Wirbelstürme im Golf von Mexiko hindeuteten.
Das American Petroleum Institute meldete, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um etwas mehr als 6 Millionen Barrel gesunken sind. Ölmarktbeobachter hatten dagegen mit einem Abbau um gerade einmal 2,4 Millionen Barrel gerechnet.
Dies wäre der siebte Wochenrückgang in Folge, vorausgesetzt, die Daten der Energy Information Administration vom Mittwoch bestätigen dies.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 1,5% im Plus bei 71,53 Dollar je Barrel und die Nordseesorte Brent stieg um 1,3% auf 75,35 Dollar.
Für den Gold-Future ging es 0,1 % auf 1.779,55 Dollar nach oben und der EUR/USD sank auf 1,1721.