Investing.com – Nachdem der WM-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den DAX zum Wochenauftakt deutlich in die Höhe getrieben hatte, legte der deutsche Leitindex heute im Frühhandel erst einmal eine Verschnaufpause ein. Im Vorfeld der Veröffentlichung des ZEW-Konjunkturerwartungsindex für Juli, gab der Dax um 0,14% auf 9.769,80 Punkte nach. Am Vortag hatte er noch ein Plus von 1,21% auf 9.783,01 Punkte verzeichnet.
In der zweiten Börsenliga ging es ebenfalls leicht abwärts. Der MDAX startete mit einem dünnen Abschlag von 0,02% auf 16.492,86 Zähler, der TecDAX ging um 0,67% auf 1.275,45 Punkte zurück.
Für Antrieb hatte gestern auch die Wall Street gesorgt. Der Dow Jones ging mit einem Anstieg von 0,66% bei 17.055,42 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 legte um 0,48% auf 1.977,10 Zähler zu und der Nasdaq 100 kletterte um 0,64% auf 3.929,46 Punkte.
Besonders blickten die US-Anleger gestern auf die Citigroup (NYSE:C). Zwar hat sich die Großbank wegen fragwürdigen Immobiliengeschäften mit den US-Behörden auf eine Strafe von 7 Mrd. Dollar geeinigt, doch konnten über den Erwartungen ausgefallene Geschäftszahlen zum 2. Quartal Börsianer überzeugen. Die Aktie schloss um 3,02% höher bei 48,42 US-Dollar. Gleichzeitig stützten Pläne des US-Pharmakonzerns Abbott zum Verkauf seines Geschäfts mit Generika an seinen Konkurrenten Mylan.
Die letzte Woche aufgekommene Besorgnis um die portugiesische Banco Espírito Santo war gestern wieder in den Hintergrund gerutscht. Ein Wechsel der Vorstandsspitze beruhigte. Zuvor war die Aktie deutlich unter Druck geraten, nachdem bekannt wurde, dass mehrere dem Geldinstitut zugehörige Firmen kurz vor der Pleite stehen.
Der Euro wies am Morgen kaum Bewegung auf. Zuletzt notierte der EUR/USD bei 1,3615 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung hatte am Vortag nur leicht auf die Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi während seiner Rede vor dem Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments in Straßburg reagiert. Das Paar hatte leicht zugelegt, nachdem der Notenbank-Vorsitzende erneut Handlungsbereitschaft signalisiert hatte, um deflationäre Risiken zu bekämpfen.
Die Vorgaben aus Asien fielen insgesamt positiv aus. In Japan schloss der Nikkei Index um 0,64% höher. Der TOPIX verzeichnet ein Plus von 0,65%.
Auch in China verzeichneten die wichtigsten Indexe moderate Gewinne. Der Shanghai Composite kletterte um 0,18%, der CSI 300 legte um 0,15% zu und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng rückte um 0,46% vor.
Für weitere Bewegung dürften heute Zahlen zu den Verbraucherpreisen in Italien und Großbritannien für Juni sorgen. Um 11:00 Uhr werden die ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht. Aus den USA kommen heute Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen für Juni, Import- und Exportpreise für denselben Monat, der Empire State Index für Juli und die Lagerbestände für Mai. Highlight ist allerding um 16:00 Uhr (MEZ) die Anhörung der Fed-Chefin Janet Yellen vor dem US-Bankenausschuss. Investoren erhoffen sich neue Hinweise zur Zinspolitik. Nachdem der letzte Arbeitsmarktbericht deutlich besser als erwartet ausgefallen war, wird mit einer Zinserhöhung Anfang nächsten Jahres gerechnet. Zudem setzt die Berichtsaison in den USA heute mit Zahlen von u.a. JP Morgan Chase, Goldman Sachs und Johnson & Johnson fort. Nach US-Börsenschluss legen auch Yahoo und Intel ihre Bilanzen für das zweite Quartal vor.
Am Frankfurter Parkett führt unterdessen Fresenius Medical Care (XETRA:FMEG) die Gewinnerliste im Dax bei einem Plus von 1,05% an. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Südzucker (XETRA:SZUG) und SMA Solar bei Anstiegen von jeweils 3,75% und 1,44%.
Zu den derzeitigen Flops gehören die Commerzbank, Wincor Nixdorf und Software (XETRA:SOWG) bei Abschlägen von jeweils 2,02%, 1,63% und 15,19%.