von Robert Zach
Investing.com - Nach den Verlusten vom Vortag geht es für den DAX wohl auch am Dienstag weiter nach unten. Für Unsicherheit sorgen die Brexit-Verhandlungen, die steigenden Corona-Fallzahlen und die Verhandlungen hinsichtlich ein weiteres US-Konjunkturpaket.
Gegen 8.13 Uhr notiert der DAX-Future 0,69 Prozent oder 88,50 Zähler im Minus bei 12.761 Punkten. Das Tageshoch liegt bislang bei 12.828 und das Tagestief bei 12.739 Punkten. Zum Wochenauftakt beendete der DAX den Handel mit einem Kursabschlag von 0,42 Prozent auf 12.854,66 Punkten.
"Derzeit ist es nicht immer einfach, die Kursausschläge des DAX nachzuvollziehen. Der gestrige Handelstag stellt diesbezüglich ein gutes Beispiel dar. Zu Handelsbeginn ging es kurzzeitig steil aufwärts und postwendend wieder in die andere Richtung – zurück auf das Ausgangsniveau. Die Vermutung liegt nahe, dass Algorithmen ihren Teil dazu beitrugen", schreiben die Helaba-Experten in einer Notiz.
Das Ringen über ein zusätzliches US-Hilfspaket geht heute Nachmittag in die nächste Runde. Wie der Sprecher von Pelosi, Drew Hammill, auf Twitter schrieb, hätten Nancy Pelosi und Steven Mnuchin am Montag weitere Differenzen aus dem Weg räumen können. Demnach hoffe Pelosi, dass bis Ende Dienstag “Klarheit” darüber bestehe, ob ein Rettungspaket noch vor den Wahlen am 3. November verabschiedet werden kann. Pelosi hatte zuvor eine Deadline gesetzt, wonach bis Dienstag eine Einigung stehen müsste.
Andrew Smith, der Chef-Anlagestratege bei Delos Capital Advisors, sagte im Gespräch mit CNBC, dass das Ausbleiben eines Konjunkturpakets in dieser Woche die Wirtschaft nicht zurück in eine Rezession schicken, sondern vielmehr eine verpasste Chance darstellen würde, den Aufschwung zu erleichtern.
Das ständige Hin und Her hatte die US-Börsen gestern schwer belastet. Der Dow Jones schloss 410,89 Punkte tiefer und der S&P 500 fiel um 1,63 Prozent. Für die Nasdaq ging es sogar um 1,65 Prozent nach oben. Im Futureshandel zeichnet sich eine moderate Erholung an: der Dow-Jones-Future steht gegen 8.23 Uhr 62 Punkte höher, der S&P 500 gewinnt 0,35 Prozent und die Nasdaq steigt um 0,47 Prozent.
In Sachen Berichtssaison stehen heute Travelers (NYSE:TRV), Procter & Gamble (NYSE:PG), Philip Morris (NYSE:PM) Intl., Lockheed Martin (NYSE:LMT), Netflix (NASDAQ:NFLX), Texas Instruments (NASDAQ:TXN), Snap (NYSE:SNAP), WD-40 Company (NASDAQ:WDFC) und Tenet Healthcare Corporation (NYSE:THC) im Fokus der Anleger.
Gestern Abend hatte mit IBM (NYSE:IBM) der erste große US-Technologiekonzern einen Blick in seine Bücher gewährt. Gewinn und Umsatz entsprachen den Erwartungen. Allerdings wies lediglich der Geschäftsbereich Cloud & Cognitive Software einen Umsatzanstieg aus. Der operative Cash-Flow lag bei 4,3 Milliarden Dollar. Der Free Cash-Flow wurde mit 1,1 Milliarden Dollar angegeben. Dies war der tiefste Stand seit dem ersten Quartal 2001. Die von FactSet befragten Analysten hatten mit 2,26 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie büßte nachbörslich mehr als 2 Prozent ein.
Konjunkturseitig stehen heute keine relevanten Daten auf der Agenda. Allerdings äußern sich mit Williams, Quarles und Evans einige Mitglieder der Federal Reserve, die für Kursbewegung an den Märkten sorgen könnten.