Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Dienstag mit leichten Kursabschlägen in den Handel starten, nachdem die Euphorie hinsichtlich der positiven Impfstoffmeldungen nachgelassen hat und einige der deutlichen Kursgewinne vom Montag wieder abgegeben wurden.
Gegen 08.05 Uhr MEZ verlor der DAX-Future in Deutschland 0,4%, der CAC 40-Future in Frankreich büßte um 0,3% ein und der FTSE 100-Future in Großbritannien stand 0,4% tiefer.
Die Anlegerstimmung bekam am Montag Auftrieb, als Moderna (NASDAQ:MRNA) sagte, dass sein experimenteller Covid-19-Impfstoff 94,5% Schutz vor einer Infektion biete. Bereits letzte Woche hatte Pfizer (NYSE:PFE) vielversprechende Studiendaten vorgelegt.
Dies führte zu kräftigen Kursgewinnen an den Aktienmärkten. So schlossen der FTSE 100 und der CAC 40 beide 1,7% höher und der DAX gewann 0,5%.
Angesichts der Sorgen um die Produktion und Auslieferung von Impfstoffen und der weltweit wachsenden Zahl von Coronavirus-Fällen, insbesondere in den USA, lassen Investoren jedoch lieber Vorsicht walten.
Die Weltgesundheitsorganisation begrüßte die Nachricht über den Impfstoff, sagte jedoch, dass "viele Fragen" offen blieben und keine Zeit für Selbstzufriedenheit bleibe, zumal in der ersten Hälfte des Jahres 2021 nur sehr begrenzte Mengen irgendeines Impfstoffs für andere Personen als das Gesundheitspersonal zur Verfügung stehen werden.
Eine Reihe von europäischen Ländern verzeichnen derweil offenbar einen kleinen Erfolg bei der Kontrolle Virus-Fälle, vor allem durch die Schließung von Teilen ihrer Volkswirtschaften, aber die Situation in den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, sieht nach wie vor düster aus.
Die USA verzeichneten letzte Woche mehr als eine Million neuer Covid-19-Fälle. Laut Reuters-Daten stieg die Zahl der Neuinfektionen in allen Bundesstaaten mit Ausnahme in Hawaii, während die Zahl der Todesfälle in der Woche bis zum 15. November um 12% zunahm.
Unternehmensseitig gehen die Blicke auf Dassault Systemes (PA:DAST), nachdem das französische Technologie- und Softwareunternehmen am Dienstag einen positiven Ausblick für die kommenden Jahre gab und ein solides Wachstum seines Cashflows prognostizierte.
Die Ölpreise stiegen am Montag leicht an, begünstigt durch die Nachricht über eine weitere vielversprechende Impfstoffstudie und der Erwartung, dass die weltweit führenden Ölproduzenten einer weiteren Verlängerung der Förderbeschränkungen zustimmen werden.
Die OPEC+, eine Gruppe, der neben Russland auch Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder angehören, wird am Dienstag eine Sitzung des Ministerkomitees abhalten, das für das Treffen aller Minister am 30. November und 1. Dezember Änderungen der Förderquoten empfehlen könnte.
Die Erwartungen nehmen zu, dass das Ölkartell die geplante Erhöhung der Ölproduktion im Januar um mindestens drei Monate aufschieben wird, um die Preise zu stützen, da die Pandemie die Nachfrage weiter belastet.
Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,2% auf 41,40 Dollar pro Barrel gehandelt, während die Nordseesorte Brent um 0,6% auf 44,08 Dollar stieg.
Gold-Futures lagen unverändert bei 1.887,80 Dollar je Feinunze, während der EUR/USD um 0,1% höher bei 1,1858 Dollar gehandelt wurde.