von Peter Nurse
Investing.com - Gute Konjunkturdaten aus Japan und China geben den europäischen Aktienmärkte am Montag Auftrieb und nähren trotz der zunehmenden Belastung der Gesundheitssysteme in Europa und den USA den Optimismus für eine weltweite Konjunkturerholung.
Gegen 8.00 Uhr MEZ legte der DAX-Future in Deutschland um 0,6% zu. Für den CAC 40-Future in Frankreich ging es um 1,1% nach oben und der FTSE 100-Future in Großbritannien kletterte um 0,4%.
Japans Wirtschaft erholte sich im dritten Quartal kräftig, wie aktuelle Daten am Montag zeigten. Das BIP wuchs im Quartalsvergleich um 5% und damit stärker als erwartet (4,4%). Auf das Jahr hochgerechnet stieg die Wirtschaftsleistung um 21,4%.
Zu der positiven Stimmung trugen auch die über den Erwartungen liegenden Zahlen der Industrieproduktion aus China sowie anhaltende Anzeichen einer Erholung des wichtigen chinesischen Einzelhandelssektors bei.
Ein am Wochenende geschlossenes Freihandelsabkommen nährte auch Hoffnungen auf eine vollständigere Erholung von der Covid-Krise, zumindest für die Wirtschaft im asiatisch-pazifischen Raum. 15 asiatisch-pazifische Volkswirtschaften - darunter China und Japan, nicht aber die Vereinigten Staaten - erklärten sich bereit, ihre Zölle künftig zu senken.
Die einflussreiche Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) empfahl den Anlegern in einem Ausblick auf 2021 unter Verweis auf eine zu erwartende "V-förmige" Konjunkturerholung, mehr Klarheit in Bezug auf Covid-19-Impfstoffe und eine anhaltende Unterstützung durch die Politik eine Übergewichtung von Aktien und Unternehmensanleihen.
Dennoch sorgt die Coronavirus-Pandemie nach wie vor in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre für großes Leid. So überschritt beispielsweise die Zahl der Coronavirus-Fälle in den Vereinigten Staaten am Sonntag die Schwelle von 11 Millionen. Die Zahl der Fälle ist in nur zwei Wochen um 2 Millionen gestiegen.
In Europa müsse Deutschland mindestens vier bis fünf Monate lang mit "erheblichen Einschränkungen" gegen die Ausbreitung der Krankheit leben, warnte der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Sonntag.
Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich selbst isoliert, nachdem er mit jemandem in Kontakt gekommen war, der positiv auf Covid-19 getestet wurde. Er war bereits Anfang dieses Jahres mit dem Virus auf die Intensivstation eingeliefert worden.
Unternehmensseitig steht die spanische Großbank BBVA (MC:BBVA) im Fokus. Reuters berichtete, dass PNC Financial (NYSE:PNC) kurz vor einem All-Cash-Deal steht, um das US-Geschäft des spanischen Kreditgebers für mehr als 10 Milliarden Dollar zu kaufen. Das entspricht fast der Hälfte der Marktkapitalisierung der Bank bei Börsenschluss am Freitag.
Die Ölpreise haben am Montag weiter zugelegt. Grund dafür ist das bevorstehende Treffen der weltweit führenden Ölproduzenten, auf dem eine weitere Verlängerung der Angebotsbeschränkungen geplant ist, um dem Nachfrageeinbruch durch den Anstieg der Coronavirusinfektionen entgegenzuwirken.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten, einschließlich Russlands, auch als OPEC+ bekannt, hat die Produktion um etwa 7,7 Millionen Barrel pro Tag gekürzt, um die Rohölpreise zu stützen. Ab Januar wollte sie die Produktion um 2 Millionen Barrel pro Tag erhöhen, doch dieser Schritt gilt zunehmend als unwahrscheinlich.
Die OPEC+ wird am Dienstag eine ministerielle Ausschusssitzung abhalten, die bei dem Treffen aller Minister am 30. November und 1. Dezember Änderungen der Förderquoten empfehlen könnte.
Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,4% auf 40,70 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,2% auf 43,28 Dollar kletterte.
Gold-Futures standen 0,1% tiefer auf 1.885,45 Dollar je Unze, während der EUR/USD um 0,2% höher bei 1,1850 gehandelt wurde.