TOKIO (dpa-AFX) - Die japanischen Verbraucher haben die letzte Chance vor der jüngsten Mehrwertsteuererhöhung ergriffen und sich mit Konsumgütern eingedeckt. Wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Tokio mitteilte, erlösten die Einzelhändler im März 6,3 Prozent mehr als im Februar. Verglichen mit einem Jahr zuvor sprangen die Umsätze um 11,0 Prozent nach oben. Die Zuwächse fielen wesentlich höher aus als in den Monaten zuvor und erstreckten sich auf eine breite Palette von Gütern wie Unterhaltungselektronik, Autos und Bekleidung.
In absoluten Zahlen lagen die Käufe bei 13,7 Billionen Yen (etwa 97 Milliarden Euro). Das war der höchste Wert seit März 1997 - dem Monat vor der letzten Erhöhung der Umsatzsteuer.
Die japanische Regierung hat die Verbrauchsteuer Anfang April von 5 auf 8 Prozent angehoben. Damit soll die staatliche Einnahmeseite gestärkt werden, um zunehmende Bedenken wegen der hohen Staatsverschuldung Japans zu zerstreuen. Bankvolkswirte sehen allerdings das Risiko, dass die Konsumausgaben in der Folge einbrechen, was das gesamtwirtschaftliche Wachstum stark belasten würde. Beobachter halten es deswegen für möglich, dass die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft im zweiten Quartal schrumpft.