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Die Fusion, die die Cannabisbranche auf den Kopf stellen würde: Aphria and Cronos Group

Veröffentlicht am 13.03.2019, 13:00
Die Fusion, die die Cannabisbranche auf den Kopf stellen würde: Aphria and Cronos Group
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Die Fusion, die die Cannabisbranche auf den Kopf stellen würde: Aphria and Cronos Group

Zwei führende kanadische Marihuanazüchter stehen derzeit recht unterschiedlich da. Der Vorstand von Aphria (WKN:A12HM0) hat gerade den Versuch einer feindlichen Übernahme von Green Growth Brands mit Sitz in den USA abgelehnt. Und Cronos Group (WKN:A2DMQY) erwartet den Abschluss des wichtigsten Deals in der Geschichte des Unternehmens – eine Investition von 1,8 Milliarden USD vom Tabakriesen Altria (NYSE:MO).

Allerdings gibt es noch einen weiteren Deal, den die beiden Unternehmen in Betracht ziehen sollten. Und das wäre einer, der die Situation in der Cannabisbranche tatsächlich verändern würde. Heißt: Aphria und Cronos Group sollten fusionieren.

Warum eine Fusion sinnvoll ist Aphria ist nicht nur gerade einem feindlichen Übernahmeversuch entronnen. Das Unternehmen will auch die schlechten Zeiten hinter sich lassen, nachdem Leerverkäufer behaupteten, dass man für die Übernahme von LATAM Holdings viel zu viel bezahlt habe und Insider sich dabei die Taschen vollgemacht hätten.

Ein Sonderausschuss, der sich aus unabhängigen Verwaltungsratsmitgliedern von Aphria zusammensetzt, hat kürzlich die Ergebnisse einer Überprüfung der LATAM-Akquisition vorgelegt. Dieser Ausschuss kam zu dem Schluss, dass der von Aphria für LATAM Holdings gezahlte Preis „in einer akzeptablen Bandbreite im Vergleich zu ähnlichen Übernahmen durch Wettbewerber“ lag, allerdings schon recht weit oben angesiedelt war. Der Ausschuss stellte jedoch auch fest, dass einige Aphria-Insider im Vorstand widersprüchliche Interessen an der Übernahme hatten, die dem Vorstand vor der Transaktion nicht vollständig mitgeteilt wurden.

Aphria nimmt daraufhin mehrere positive Veränderungen vor, um die Führung zu verbessern. Der ehemalige CEO Vic Neufeld und Mitbegründer Cole Cacciavillani haben ihre Führungspositionen niedergelegt. Doch während Aphria somit in bessere Zeiten aufbricht, werden die Aktien im Vergleich zu den Wettbewerbern immer noch recht günstig gehandelt, vor allem wenn man Aphrias erwartete Produktionskapazität von 255.000 Kilogramm berücksichtigt.

Schauen wir uns nun Cronos Group an. Dank der Beziehung zu Altria könnte man zu einem der wichtigsten Player der Cannabisbranche werden. Doch die erwartete jährliche Produktionskapazität von Cronos Group von rund 117.000 Kilogramm reicht nicht einmal aus, um das Unternehmen unter die Top 5 der Cannabisproduzenten zu bringen.

Es wäre schön, wenn Cronos sich deutlich mehr Produktionskapazität zu einem relativ günstigen Preis dazukaufen könnte. Ein solcher Deal würde das Unternehmen mit ziemlicher Sicherheit in die obere Etage der Cannabisbranche führen. Und deshalb ist eine Fusion mit Aphria sinnvoll.

Disruption der Branche Der Zusammenschluss von Aphria und Cronos Group würde dem Unternehmen eine jährliche Produktionskapazität von mehr als 372.000 Kilogramm verschaffen. Damit läge der neu entstandene Konzern bei der Produktionskapazität auf Platz 3, lediglich hinter Aurora Cannabis und Canopy Growth.

Eine Fusion von Aphria und Cronos Group würde einen Konzern mit starker globaler Präsenz schaffen. Sowohl Aphria als auch Cronos sind bereits in Australien, Europa und Lateinamerika tätig. Die Zusammenführung würde Aphria-Cronos zu einer Größe machen, die man international auf dem Zettel haben muss.

Das würde sich übrigens auch auf andere Unternehmen auswirken. Aurora Cannabis wäre das einzige Mitglied der „Big Three“ der Branche, das keinen großen Partner außerhalb der Cannabisbranche hat. Somit könnte Aurora bessere Chancen auf einen großen Deal haben, so wie es schon Cronos mit Altria vorgemacht hat.

Tilray wäre dann bei der Produktionskapazität abgeschlagen auf dem vierten Platz. Obwohl Tilray mit Anheuser-Busch InBev eine Partnerschaft eingegangen ist, um Cannabisgetränke zu entwickeln, enthielt die Transaktion keine Kapitalbeteiligung von AB InBev. Auch Tilray könnte also anstreben, eine enge Beziehung zu einem wichtigen Partner außerhalb der Cannabisbranche zu knüpfen, wenn das Unternehmen sieht, dass es gegen zwei gut finanzierte Konkurrenten mit deutlich größeren Produktionskapazitäten antreten müsste.

Wird es zu einer Fusion kommen? Die Kapazität ist auf dem kanadischen Markt für legal verkäuflichem Cannabis bereits von entscheidender Bedeutung und wird noch wichtiger werden, sobald internationale Märkte Fahrt aufnehmen. Cronos Group wird eine höhere Kapazität benötigen, um mit den großen Konkurrenten Schritt zu halten. Die Investitionen von Altria geben die notwendigen Ressourcen, um zu expandieren und all das zu stemmen, was nötig ist, um auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig zu bleiben.

Auch wenn der Vorstand von Aphria die Übernahme von Green Growth Brands abgelehnt hat, bedeutet das nicht, dass das Unternehmen nicht an einem Geschäft mit einem anderen Unternehmen interessiert ist. In der Pressemitteilung von Aphria, in der die Ablehnung des Angebots von Green Growth vom Vorstand angekündigt wurde, hieß es, dass die Aussichten von Aphria „entweder als unabhängiges Unternehmen oder in Partnerschaft mit einem strategischen Partner“ gut aussehen. Der Vorstand wartet also wohl auf die richtige Gelegenheit.

Eine Fusion mit Cronos Group wäre wahrscheinlich die Art von Gelegenheit, die Aphria ernsthaft in Erwägung ziehen würde. Es ist für beide Unternehmen sinnvoll und wäre wahrscheinlich ein Gewinn für Investoren.

Es gibt jedoch bislang keine Anzeichen, dass die beiden eine Fusion in Betracht ziehen. Die Chancen, dass ein Deal zustande kommt, sind im Moment wahrscheinlich gering. Aber selbst geringe Chancen sind ja immerhin kein klares Nein.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von Anheuser-Busch InBev NV. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 24.2.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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