Chinesische Aktien haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Der FTSE China 50 verlor seit dem 21. Januar 2021 bis heute mehr als 17 %. In diesem Index findest du die 50 größten und liquidesten chinesischen Aktien, die an der Börse in Hongkong notiert sind.
Aber das liegt nicht nur an Corona. Während COVID-19 alle Volkswirtschaften auf der ganzen Welt in Mitleidenschaft zog, hatte China andere Probleme, insbesondere im Immobilienbereich. Dies ist einer der Hauptgründe dafür, dass der MSCI China Index im vergangenen Jahr um 26 % gefallen ist.
Setze nicht alles auf chinesische Einzelaktien! Mittelfristig auf einzelne Aktien aus China zu setzen, erscheint mir eher riskant. Selbst in den USA notierte chinesische Unternehmen stehen unter Druck. Didi (NYSE:DIDI) Global (WKN: A3CTLG) etwa will sich nach nur fünf Monaten wieder von der New Yorker Börse zurückziehen.
Dabei fing es zunächst gut an im vergangenen Jahr. Zu Beginn 2021 war die Stimmung bei Chinas wichtigsten Handelspartnern von Optimismus geprägt. Bis Mitte Februar stiegen die chinesischen Aktien um etwa 20 % und übertrafen damit die globalen Märkte in weniger als zwei Monaten um 14 %. Im November kehrte sich die Situation jedoch um.
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die zur schlechten Performance chinesischer Aktien beigetragen haben. Die meisten dieser Faktoren sind auf die weitreichenden regulatorischen Maßnahmen zurückzuführen. Sie zielen darauf ab, die nationale Sicherheit zu verbessern, Ungleichheit zu verringern und eine nachhaltige Zukunft zu fördern.
Ich denke, langfristig werden sich die politischen Maßnahmen positiv auf die Finanzmärkte auswirken.
Ein China-ETF bleibt langfristig ein ideales Investment-Vehikel Auch wenn die jüngsten BIP-Wachstumszahlen enttäuschten, ist China auf dem besten Weg, innerhalb eines Jahrzehnts die weltweit größte Volkswirtschaft zu werden. Der Wandel von einer export- zu einer konsumorientierten Wirtschaft ist weiterhin ungebrochen. Experten schätzen, dass China bis 2022 eine Mittelschicht mit mehr als 550 Millionen Menschen haben wird. Das ist mehr als die gesamte Bevölkerung der EU und von Großbritannien zusammen.
Neben der Größe spielt auch die Qualität eine immer wichtigere Rolle. Da die Armutsquote sinkt, steigt die Nachfrage der chinesischen Verbraucher nach höherwertigen, teureren Produkten stetig an. Viele dieser Produkte werden inzwischen von chinesischen Unternehmen entwickelt, entworfen und hergestellt. Dies wiederum erfordert besser ausgebildete Arbeitskräfte, die auch anständiger bezahlt werden.
Dieser ETF läuft langfristig besser als der MSCI World (DE:X010) Der Fairness halber schauen wir uns nun zwei ETFs aus dem gleichen Hause an: den Xtrackers MSCI World ETF (SIX:XDWD) (WKN: A1XB5U) und den Xtrackers CSI 300 Swap ETF (DE:XCHA) (WKN: DBX0M2). Beide werden von DWS gepflegt, dem Investmenthaus der Deutschen Bank (DE:DBKGn). Und was fällt dir auf, wenn wir uns die Performance über drei und fünf Jahre ansehen?
Über beide Zeiträume ließ der Xtrackers CSI 300 Swap ETF den MSCI World ETF klar hinter sich – ähnlich wie dieser ETF.
Ein China-ETF mit nur 0,5 % Kostenquote Der Xtrackers CSI 300 Swap ETF ist ein sehr großer ETF mit 1,8 Mrd. Euro Fondsvolumen. Der ETF legt das Geld der Anleger in Aktien mit Fokus auf China an. Die Dividendenerträge im Fonds werden reinvestiert.
Im folgenden Diagramm siehst du die Entwicklung des Fondsvolumens der vergangenen zwei Jahre.
Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,50 % pro Jahr. Für manche vielleicht ein kleiner Wermutstropfen: Die Wertentwicklung des Index wird im Fonds synthetisch durch Finanz-Tauschgeschäfte nachgebildet. Der CSI 300 wird also nicht physisch nachgebildet.
Ich denke dennoch ernsthaft über ein Investment nach. Schließlich ist der chinesische Markt schwer zu analysieren. Jede Einzelaktie hat ganz individuelle Risiken. Ein breites Investment mit einem China-ETF bietet das bessere Chance-Risiko-Verhältnis.
Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten ETFs und Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022