LÜBECK (dpa-AFX) - In Lübeck wird am Mittwoch das bundesweit erste Ikea Shoppingcenter eröffnet. Um das Einkaufszentrum mit einer Gesamtfläche von rund 50 000 Quadratmetern gibt es seit Jahren Wirbel, weil die Einzelhändler in der Lübecker Innenstadt und in den Nachbargemeinden den Verlust von Kaufkraft befürchten. Mehr als 50 Geschäfte werden in dem Center unter anderem Bekleidung, Schuhe, Spielzeug, Bücher und Geschenkartikel anbieten. Ikea Deutschland und deren Tochterfirma Inter Ikea Centre (IICD) Deutschland GmbH haben rund 120 Millionen Euro in das Projekt investiert. Weitere Ikea-Einkaufszentren in Deutschland sind nach Unternehmensangaben in nächster Zeit nicht geplant, da es an geeigneten Grundstücken fehlt.
Entstanden ist das Einkaufszentrum auf dem früheren Werksgelände von Villeroy & Boch im Lübecker Stadtteil Dänischburg. Dort hatte die Mettlacher Firma bis 2009 Sanitärkeramik produziert. Die ursprünglich bereits für den Sommer 2012 geplante Eröffnung hatte sich durch zahlreiche Gutachten verzögert.
In der Kritik steht nicht das Ikea Möbelhaus mit einer Verkaufsfläche von knapp 20 000 Quadratmetern, das bereits Mitte März eröffnet worden ist. Sorgen bereitet dem Einzelhandel vielmehr die überdachte Einkaufsstraße mit Läden, Cafés und 2600 Parkplätzen direkt vor der Tür. Dort werde praktisch ein Vollsortiment angeboten, sagte der Bad Schwartauer Bürgermeister Gerd Schuberth. Das werde Kaufkraft aus den benachbarten Innenstädten und auch aus Lübeck abziehen und zu deren Ausbluten führen. Die Städte Bad Schwartau und Neustadt (beide Kreis Ostholstein) klagen vor dem Oberverwaltungsgericht in Schleswig gegen den Bebauungsplan der Hansestadt Lübeck für das Ikea-Center. Eine Entscheidung ist nach Angaben des Gerichts voraussichtlich erst im Herbst dieses Jahres zu erwarten.tk