ROUNDUP: Hochtief vor radikalem Führungswechsel - Sorge um die Zukunft
ESSEN/MADRID - Auf Druck des spanischen Großaktionärs ACS steht der Essener Baukonzern Hochtief überraschend vor einem radikalen Führungswechsel. Vorstandschef Frank Stieler, der noch nicht einmal anderthalb Jahre im Amt ist, solle 'einvernehmlich' aus dem Vorstand ausscheiden, teilte das vom spanischen ACS-Konzern kontrollierte Unternehmen am frühen Samstagmorgen mit. Nachfolger solle das spanische Vorstandsmitglied Marcelino Fernandez Verdes werden. Außerdem plane auch Aufsichtsratschef Manfred Wennemer sein Mandat zum Jahresende 'aus persönlichen Gründen' niederzulegen. Der frühere Conti-Chef führt das Kontrollgremium bei Hochtief erst seit Mai 2011.
ROUNDUP/'Spiegel': Daimler will Vorstand um China-Experten erweitern
STUTTGART/HAMBURG - Der Autobauer Daimler will nach einem 'Spiegel'-Bericht seine Konzernspitze um einen China-Experten erweitern. Der Vorstand des Stuttgarter Autokonzerns werde von sieben auf acht Mitglieder vergrößert. Ein Manager solle künftig das China-Geschäft steuern, berichtete das Nachrichtenmagazin am Sonntag vorab. Konzernsprecher Jörg Howe sagte dazu auf dpa-Anfrage: 'Das sind Spekulationen, die wir grundsätzlich nicht kommentieren.' Laut 'Spiegel' soll die Erweiterung auf der nächsten Aufsichtsratssitzung beschlossen werden. Auf dem Wachstumsmarkt China fährt Daimler den Konkurrenten Audi und BMW seit längerem hinterher und droht den Anschluss zu verlieren.
ROUNDUP: Nintendo startet Verkauf der neuen Wii U in den USA
NEW YORK - Für Nintendo schlägt die Stunde der Wahrheit: Der Spielespezialist hat am Sonntag den Verkauf seiner neuen Konsole Wii U in den USA gestartet. Vom Erfolg des neuen Geräts hängt maßgeblich auch die Zukunft der japanischen Traditionsfirma ab. Denn die Wii U muss nicht nur gegen die gewohnte Konkurrenz wie Sonys Playstation oder Microsofts Xbox antreten. Eine Herausforderung ist auch ein neues Verhalten der Nutzer, die viel Zeit mit günstigen Spielen auf Smartphones und Tablets verbringen. In Deutschland kommt die Konsole Ende November auf den Markt.
Deutsche-Bank-Chefs strikt gegen Aufspaltung großer Banken
BERLIN - Die Spitze der Deutschen Bank hat sich strikt gegen eine Trennung des risikoreichen Investmentbankings vom klassischen Kundengeschäft gewandt. 'Wenn man das Privatkunden- vom Geschäftskundengeschäft trennt, gibt man den Markt frei für die Amerikaner', sagte Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain am Samstag bei einem Auftritt mit seinem Co-Vorsitzenden Jürgen Fitschen in Berlin. Die großen Geschäfte würden in diesem Fall von den Amerikanern gemacht. Das könne nicht im Interesse Europas sein. An dem Führungstreffen Wirtschaft der 'Süddeutschen Zeitung' nahm auch der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD) teil, der sich ebenfalls für das Trennbanken-System starkmacht.
Douglas-Chef Kreke erwartet besseres Weihnachtsgeschäft
BERLIN/HAGEN - Die Handelskette Douglas erwartet ein gutes Weihnachtsgeschäft. 'Wir gehen davon aus, dass dieses Weihnachtsgeschäft noch besser wird als im Vorjahr', sagte der Chef der Douglas-Holding, Henning Kreke, der 'Welt am Sonntag'. Er verwies auf zahlreiche Studien, die darauf hindeuteten, dass die Kunden in diesem Jahr mehr verschenken wollen als 2011. Die Kette erwarte in allen Sparten steigende Umsätze im Weihnachtsgeschäft, vor allem bei den Parfümerien, bei Juwelier Christ aber auch bei Thalia. In den Onlineshops von Douglas, Christ und Thalia rechne man mit erneut zweistelligen Zuwachsraten. Die Schuldenkrise werde die Kauflust der Deutschen nicht trüben.
ROUNDUP/Lufthansa-Chef Franz: Politik missbraucht uns als Goldesel
FRANKFURT - Lufthansa-Chef Christoph Franz hat der Politik vorgeworfen, die Luftverkehrsbranche schwer zu beschädigen. Inzwischen gebe es in Deutschland keine Passagier-Fluggesellschaft mehr, die Gewinn mache, sagte Franz der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung'. 'Wir werden nicht mehr als Wachstumsmotor für die Volkswirtschaft gesehen, sondern als Goldesel zur Abgabe von Steuern, als Emittent von Treibhausgasen und als Lärmquelle', klagte er. Hilfe wünscht sich Lufthansa bei der Auseinandersetzung mit Spartengewerkschaften wie UFO, die mit Streiks ganze Industrien blockieren könnten. 'Da muss der Gesetzgeber aktiv werden, etwa Zwangsschlichtungen vorschreiben', sagte Franz.
ROUNDUP: Verdi greift US-Telekom an - Telekom weist Vorwürfe zurück
BONN - Die Gewerkschaft Verdi hat erneut einen Streit über die Behandlung von Arbeitnehmern bei der US-Tochter der Deutschen Telekom vom Zaun gebrochen. Verdi-Vorstandsmitglied Lothar Schröder wirft der T-Mobile USA laut 'Spiegel' 'brutalen Psychoterror' vor. So müssten Angestellte als Zeichen ihres Versagens Eselsmützen tragen oder Strafarbeiten schreiben. Eine Sprecherin der Telekom entgegnete, es gehe um zwei Einzelfälle aus den Jahren 2009 und 2010, die längst abgestellt seien.
ROUNDUP: Fluggesellschaft SAS stellt sich auf mögliche Insolvenz ein
STOCKHOLM/KOPENHAGEN - Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hat am Sonntag erste Schritte für einen mögliche Insolvenz eingeleitet und gleichzeitig unter Hochdruck mit Gewerkschaften über einen Krisenplan verhandelt. Wie Unternehmenssprecher in heimischen Medien mitteilten, sollten alle SAS-Maschinen im Ausland voll betankt werden, damit sie im Fall der Zahlungsunfähigkeit zum Wochenauftakt noch heimgeflogen werden können. Gleichzeitig führte das Management in Kopenhagen abschließende Verhandlungen mit Gewerkschaften über einen vor knapp einer Woche vorgelegten Rettungsplan. Nach Angaben des Rundfunksenders DR wollte die Vertretung der Piloten in Dänemark, Norwegen und Schweden eine Kürzung ihrer Einkommen um zehn Prozent bei gleichzeitiger Anhebung der Arbeitsproduktivität um 15 Prozent akzeptieren.
Telekom verhandelt mit Konkurrenten über schnelles Festnetz
BONN - Die Telekom will schnellere Verbindungen über das Festnetz schaffen - das hätte Konsequenzen für ihre Wettbewerber. Ein Sprecher der Telekom sagte am Sonntag nach einem Bericht des 'Focus', das Unternehmen spreche mit anderen über das sogenannte Vectoring. Mit diesem Verfahren könnten die Verbindungen schneller gemacht werden. Dafür müssten die Kupferleitungen zu den Gebäuden jedoch vollständig von der Telekom kontrolliert werden können.
Stahlverbands-Chef sieht 100.000 Stellen in Gefahr
DUISBURG/LINZ - In der europäischen Stahlindustrie könnten durch den Abbau von Überkapazitäten in den nächsten Jahren bis zu 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr geraten. Schätzungen gingen davon aus, dass im Zuge einer Anpassung der Kapazitäten an den langfristigen Bedarf von den europaweit rund 400.000 Arbeitsplätzen der Branche '20 bis 25 Prozent' gestrichen werden müssten, sagte der Präsident des europäischen Stahlverbands Eurofer und Chef des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine , Wolfgang Eder, im Gespräch mit der dpa.
Presse: Google will mehr Partner für Chromebooks
MÜNCHEN - Der Internetkonzern Google will die Zahl der Hardwarepartner für die Produktion seiner 'Chromebooks' erhöhen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin 'Focus' in seiner aktuellen Ausgabe. 'Wir stehen mit den Chromebooks ganz am Anfang. Schon bald werden neue und bessere Geräte auf den Markt kommen', sagte Linus Upson, Vice President Engineering bei Google. Es werde neue Geräte von den bestehenden Hardware-Partnern Samsung und Acer als auch Geräte von weiteren Herstellern geben.
ROUNDUP: US-Börsenaufsicht knöpft JPMorgan und Credit Suisse 417 Millionen ab
WASHINGTON/NEW YORK - Fragwürdige Geschäfte mit Hypothekenpapieren zu Zeiten der Finanzkrise kommen JPMorgan Chase und Credit Suisse teuer zu stehen. Die US-Börsenaufsicht SEC kassiert von den beiden Instituten im Rahmen eines Vergleichs insgesamt 417 Millionen Dollar (328 Mio Euro). Die Banken, so der Vorwurf, hätten Investoren getäuscht und diese hätten dadurch hohe Verluste erlitten. Das Geld werde den Geschädigten zugute kommen, erklärte die SEC am Freitag in Washington.
ROUNDUP: Deutsche Bank muss mit Niederlage im Kirch-Prozess rechnen
MÜNCHEN - Die Deutsche Bank muss sich im milliardenschweren Schadenersatzstreit mit den Erben von Leo Kirch auf eine Niederlage einstellen. Das Münchner Oberlandesgericht machte zum Abschluss der Beweisaufnahme am Freitag deutlich, dass es eine Verurteilung der Bank für wahrscheinlich hält - und dass es die Aussagen des früheren Bank-Chefs Rolf Breuer für unglaubwürdig hält. Der wies die Vorwürfe des Gerichts als 'ungeheuerlich und ehrenrührig' zurück. Der Prozess geht am 14. Dezember weiter. Unklar ist, ob dann das Urteil fällt.
ROUNDUP: Für Handynutzer könnten Preise günstiger werden
BONN - Für Handynutzer in Deutschland könnten die Preise für mobiles Telefonieren künftig noch einmal günstiger werden. Für die Durchleitung von mobilen Telefonaten dürfen sich die vier deutschen Mobilfunkanbieter künftig gegenseitig nur noch einen einheitlich Betrag von 1,85 Cent je Minute in Rechnung stellen. Am Freitag kürzte die Bundesnetzagentur die sogenannten mobilen Terminierungsentgelte um die Hälfte. Damit werden T-Mobile, Vodafone , E-Plus und Telefónica O2 künftig mit der klassischen Sprachtelefonie noch weniger Geld verdienen.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/jha/
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Stahlverbands-Chef sieht 100.000 Stellen in Gefahr
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