von Robert Zach
Investing.com - Die Aktien von Wirecard (DE:WDIG) sind am Dienstag kräftig unter Druck geraten. Mit 102,70 Euro markierten sie den tiefsten Stand seit Anfang April.
Zur Stunde verlieren die Anteilsscheine des deutschen Zahlungsanbieters 16,46 Prozent auf 110,68 Euro. Von Anfang 2020 bis heute stieg die Aktie um etwas mehr als 2,9 Prozent an, während der DAX um 19,07 Prozent verlor.
Wirecard legte den KPMG-Sonderbericht zu möglichen Bilanztricksereien am Dienstagmorgen vor. Laut eigenen Worten des deutschen Zahlungsanbieters hätten die Wirtschaftsprüfer keine "belastenden Belege" für die Vorwürfe der Bilanzmanipulation gefunden und es hätten sich keine "substanziellen Feststellungen" ergeben. Demnach bestehe auch kein Korrekturbedarf der Jahresabschlüsse 2016, 2017 und 2018, teilte Wirecard mit.
In einem separaten Statement der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG hieß es jedoch, dass es auf der Grundlage der Untersuchung und Auswertung der "erhaltenen Unterlagen, empfangenen Dokumentationen und erteilten Auskünfte" nicht möglich gewesen sei, "die Vollständigkeit und Echtheit der uns überlassenen Unterlagen und Dokumentationen zu überprüfen". Eine abschließende Aussage darüber, ob die Unterlagen und Informationen, die Wirecard bereitgestellt habe, richtig und widerspruchsfrei seien, könne daher nicht getroffen werden.
"Wir können ebenfalls nicht abschließend beurteilen, ob uns alle beurteilungsrelevanten Informationen und Nachweise zugänglich gemacht wurden. Insofern können wir auch nicht ausschließen, dass wir bei Kenntnis weiterer Informationen und Dokumente zu einem anderen Ergebnis gekommen wären", schrieb KPMG.
In den letzten 52 Wochen bewegte sich das Papier von Wirecard in einer Spanne von 79,68 bis 162,30 Euro.
Das durchschnittliche Kursziel von 27 befragten Analysten liegt bei 184,35 Euro. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von 65,34 Prozent. 19 Analysten empfehlen die Aktie von Wirecard zum "Kauf", 6 zum "Halten" und 2 zum "Verkaufen".