Frankfurt, 26. Jul (Reuters) - Der Energiekonzern EnBW EBKG.DE kommt mit dem Aufbau von Hochgeschwindigkeitsladesäulen für Elektroautos trotz der Virus-Krise gut voran. "Jeden Tag wird ein neuer Standort fertig", sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". "Für das Jahr 2025 haben wir uns vorgenommen, in etwa so viele Ladesäulen für Elektroautos zu betreiben wie heute die großen Mineralölfirmen jeweils konventionelle Tankstellen haben." Dabei kooperiere der Karlsruher Versorger auch mit Tankstellenbetreibern wie Tank und Rast, Shell (DE:RDSa) oder OMV (DE:OMVV).
Zwar werfe das Geschäft derzeit noch keine Gewinne ab, "aber wenn wir den Kurs durchhalten, dann haben wir gute Chancen. Wir sind heute bereits Marktführer beim Schnell-Laden", sagte Mastiaux. Zwar sei E-Mobilität in Deutschland mit 170.000 rein elektrischen Fahrzeugen im Vergleich zu 44 Millionen Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor zahlenmäßig noch in der Nische. "Wir bewegen uns also immer noch auf einem niedrigen Niveau, aber ich bin sicher: In zehn oder 15 Jahren ist E-Mobilität vorn", sagte der EnBW-Chef. Die Reichweite, bisher ein Hindernis für Kunden, werde zunehmen, der Preis sinken. Dabei würden auch staatliche Anreize beim Kauf eines Elektrofahrzeugs helfen. "Ich erwarte daher eine deutliche Zunahme schon in diesem Jahr. Und meine Erfahrung ist: Wer einmal ein Elektroauto gefahren hat, will in der Regel nicht mehr zurück."