Zürich, 22. Apr (Reuters) - Die Aktien der AFG Arbonia
Forster Holding
Jeder Aktionär erhält pro alte Inhaberaktie acht Anrechte zum Kauf von neuen Aktien. Jedes Anrecht ermöglicht unter Zuzahlung von sieben sfr den Kauf einer neuen Aktie. Das Anrecht wurde zuletzt mit sieben sfr gehandelt. Daraus errechnet sich ein theoretischer Aktienkurs von 14 sfr je AFG-Aktie.
Den Abschlag des Anrechts auf den Aktienkurs erklärten sich Marktteilnehmer damit, dass nicht alle Aktionäre an der Kapitalerhöhung teilnehmen, sodass viele dieser Scheine auf den Markt kämen. Auch der Hauptaktionär und Konzernchef Edgar Oehler, der ebenfalls 1,8 Millionen Anrechte erhält, werde diese nicht ausüben, weil er seine Stimmenmehrheit reduzieren will. "Diese Anrechte kommen ebenfalls auf den Markt", sagte Helvea-Analyst Patrick Appenzeller.
Zu den aktuellen Kursen ist ein Kauf der Aktie über das Anrecht deutlich günstiger als direkt im Aktienmarkt. "Eigentlich sollte hier Arbitrage einsetzen und sich der Kurs irgendwo in der Mitte einpendeln", sagte ein Händler. Dass die Arbitragemöglichkeit nicht richtig umgesetzt werde, liege auch daran, dass der Handel in AFG-Aktien relativ illiquid und eine Leihe der Aktie kaum möglich sei. Daher komme die Arbitrage über Leerverkäufe nicht zustande.
Für Appenzeller ist die Aktie trotzdem nicht zu hoch bewertet. "Das Anrecht ist wegen der hohen Anzahl eher zu günstig", sagte Appenzeller. Zudem habe die AFG-Aktie wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise und wegen der Kapitalerhöhung stark gelitten. "Die Basis war sehr tief", sagte Appenzeller weiter.
Dies dürfte sich nun etwas ausgleichen. Allerdings dürfte der Handel in Aktien und Anrechten volatil bleiben.
Noch am Vortag hatte der Kurs sieben Prozent eingebüsst. Seit Jahresanfang beträgt das Minus 40 Prozent nach einem Kurssturz von 67 Prozent in 2008.
Von der günstigen Bewertung der Anrechte könnte ein Investor, der eine grössere Beteiligung an dem Bauzulieferer aufbauen möchte, profitieren. "Wenn sich jemand bei AFG einkaufen möchte, ist dies bestimmt der beste Zeitpunkt dafür", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)