Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Für die Meta Platforms-Aktie (NASDAQ:META) ging es am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft um mehr als 5 % nach unten, nachdem der Social-Media-Konzern für das 2. Quartal einen Gewinn und einen Umsatz gemeldet hatte, die unter den Konsensschätzungen lagen. Zudem enttäuschte das Unternehmen mit seinem Ausblick.
META meldete ein Q2 EPS von 2,46 Dollar und verfehlte damit die Konsensprognose von 2,59 Dollar je Aktie, wie aus Daten von Refinitiv hervorgeht. Der Umsatz lag bei 28,82 Milliarden Dollar. Hier hatten die Analysten mit 28,94 Milliarden Dollar gerechnet.
Mit 1,97 Milliarden täglich aktiven Nutzern (DAUs) meldete der Konzern für das Quartal etwas mehr als die erwarteten 1,96 Milliarden. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAUs) lag bei 2,93 Milliarden und damit fast auf dem Niveau der geschätzten 2,94 Milliarden.
Die Facebook-Mutter erwirtschaftete einen durchschnittlichen Umsatz pro User (ARPU) von 9,82 Dollar, verglichen mit 9,83 Dollar je Aktie, die von Analysten erwartet worden waren. Die operative Gewinnmarge brach im zweiten Quartal von 43 % auf 29 % ein. Ausschlaggebend dafür waren die stark gestiegenen Kosten bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen.
Die Zahl der Mitarbeiter von Meta stieg im Jahresvergleich um 32 % auf 83.553, auch wenn das Unternehmen zuvor mitgeteilt hatte, es wolle die Zahl der Neueinstellungen verringern.
Meta Platforms erwartet für das 3. Quartal einen Umsatz zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar. Hier hatten Experten mit 30,32 Milliarden Dollar gerechnet. Die Gesamtausgaben für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Tech-Gigant nun in einer Spanne von 85 bis 88 Milliarden Dollar, gegenüber der vorherigen Prognose von 87 bis 92 Milliarden Dollar.
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, rechnet es für das Geschäftsjahr mit Investitionen in Höhe von 30 bis 34 Milliarden Dollar. Die frühere Prognose war von 29 bis 34 Milliarden Dollar ausgegangen, Analysten hatten mit 28,91 Milliarden Dollar gerechnet.
Der schwächer als erwartet ausgefallene Ausblick ist wohl eher auf den gesamtwirtschaftlichen Hintergrund zurückzuführen als auf Apples Datenschutzänderungen oder die Konkurrenz durch TikTok, wenngleich vermutlich beide Faktoren eine Rolle gespielt haben.
Meta sprach auch von einer "Fortsetzung der schwachen Werbenachfrage, die wir im zweiten Quartal erlebt haben und die unserer Einschätzung nach auf eine allgemeine makroökonomische Unsicherheit zurückzuführen ist."
Ein Citi-Analyst senkte das Kursziel für Meta aufgrund des anhaltenden Makrodrucks von 270 auf 222 Dollar, sieht aber ein starkes Potenzial im Reels-Geschäft, das sich "weiterhin gut entwickelt".
"Obwohl wir unsere Umsatz- und Rentabilitätsprognosen angesichts dieses Gegenwinds deutlich nach unten korrigieren, glauben wir, dass Meta mit seinen Investitionen in Content Discovery, KI und Reels sowie einer stärkeren Konzentration auf Investitionsausgaben gut aufgestellt ist, wenn die Werbenachfrage zurückkehrt", so der Analyst in einer Kundenmitteilung.
Und auch ein Analyst von Evercore ISI reduzierte das Kursziel von 280 auf 240 Dollar. Gleichwohl bleibt auch er für die META-Aktie positiv gestimmt.
" META wird unserer Meinung nach die Makro-Herausforderungen genauso gut meistern wie jede andere große Werbeplattform (außer Google). Seine KI-getriebenen Produktinvestitionen sowie seine enorme Reichweite und Frequenz werden es META ermöglichen, sein Wertversprechen für Werbekunden weiter zu verbessern", schrieb er in einer Studie.
Bessere Zeiten für Meta sieht der Analyst ab dem 4. Quartal oder dem 1. Halbjahr 2023 anbrechen.