Berlin (Reuters) - Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich sieht sich mit seinen geplanten milliardenschweren Einsparungen auf einem guten Weg. "Es ist eine große Herausforderung, denn wir müssen gleichzeitig sparen und investieren. Aber wir sind auf Kurs. Bis Ende des Jahres sollten wir die Kosten um 700 Millionen Dollar unter den Ausgangspunkt gesenkt haben", sagte Konzernchef Mario Greco in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der "Neue Zürcher Zeitung". Der Italiener habe mit dem Team die Vorgabe gesetzt, die Kosten von 10,4 Milliarden Dollar Ende 2015 bis Ende 2019 auf 8,9 Milliarden Dollar zu senken.
Zurich hatte Greco im vergangenen Jahr vom italienischen Rivalen Generali (MI:GASI) abgeworben, um den Konzern wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Greco leitete eine Neuaufstellung von Europas fünftgrößtem Versicherungskonzern ein.
Auf die Frage, ob die Ausschüttungsquote von rund 75 Prozent nicht zu hoch sei, sagte Greco, dass er keine Ambitionen habe, ein Triple-A beim Rating zu erreichen. Die Zurich hat ein AA-Rating. "Eine weitere Stärkung der Kapitaldecke genießt deshalb nicht erste Priorität, zumal wir bei einer Ausschüttungsquote von 75 Prozent immer noch 25 Prozent des Gewinns thesaurieren". Ein übermäßiger Aufbau von Kapitalreserven schwäche die Disziplin und führe dazu, dass das Geld suboptimal eingesetzt werde. Zudem drücke es auf die Eigenkapitalrendite und helfe dem Konzern nicht weiter.
Zurich brauche nicht mehr Kapital, um mit Schadenversicherungen zu wachsen, die ohnehin viel Cashflow generierten. "Das tut auch unser Leben-Geschäft. Aus diesen Gründen ist die Ausschüttungsquote genau richtig. Sollten wir eine gewichtige Akquisition ins Auge fassen, werden wir allenfalls unsere Aktionäre darum bitten, Kapital bereitzustellen, und wir hoffen, dass sie unsere Disziplin honorieren. Für kleinere Zukäufe haben wir genug Kapital", ergänzte er.