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Finanzinvestoren greifen für zehn Mrd nach Nestle-Hautsparte

Veröffentlicht am 16.05.2019, 15:54
© Reuters. A logo is pictured during the 152nd Annual General Meeting of Nestle in Lausanne
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Zürich/Frankfurt (Reuters) - Auch Finanzinvestoren interessieren sich für Anti-Faltenmittel: Für rund zehn Milliarden Franken greift ein Konsortium um den schwedischen Investor EQT und einen Staatsfonds aus Abu Dhabi (ADIA) nach dem Hautpflege-Geschäft von Nestle (SIX:NESN).

Die Bieter wollen die Sparte für Hautpflege-Produkte, Mittel gegen Akne und Hyaluron-Spritzen bis zum Jahresende übernehmen. Damit nähert sich eine der größten Übernahmen in Europa durch Finanzinvestoren seit der Finanzkrise der Zielgeraden. Nestle hatte den Geschäftsbereich vergangenen Herbst zur Disposition gestellt. Der Lebensmittelkonzern will sich verstärkt auf sein Kerngeschäft konzentrieren und dieses ausbauen.

Der Bereich mit der bekannten Marke Galderma und einem Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Franken passte für den neuen Firmenchef Mark Schneider nicht mehr ins Bild: Sie ist spezialisiert auf Schönheitsprodukte wie Hyaluron-Spritzen gegen Falten und Mittel gegen Akne, Nagelpilz und zur Gesichtsreinigung und macht etwa die Hälfte ihres Umsatzes in Nordamerika. Nestle hatte das Geschäft zuvor gemeinsam mit dem Partner L'Oreal geführt und vor etwa fünf Jahren dessen Anteil von 50 Prozent übernommen. Doch die neue Tochter wuchs nicht so schnell wie erhofft und wurde ein Sorgenkind. Schneider griff zum Rotstift, strich Hunderte Stellen und schrieb Lagerbestände ab, um das Unternehmen zurück auf die Spur zu bringen: Im ersten Quartal verzeichnete der Bereich zweistellige Wachstumsraten.

Die neuen Eigentümer wollen das Geschäft nun ausbauen: "Wir haben viele gute Ideen, wie wir Nestle Skin Health zu einer Perle machen und unseren Ertrag erzielen", sagte EQT-Partner Marcus Brennecke der Nachrichtenagentur Reuters. Potenzial gebe es unter anderem bei den verschreibungspflichtigen Produkten, von denen einige Blockbuster werden könnten. Darunter versteht man in der Pharmabranche Mittel mit einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar. Eine Aufspaltung der Sparte, über die einige Experten spekuliert hatten, plant das Konsortium offenbar nicht. "Unsere Pläne basieren auf dem Geschäft in seiner Gesamtheit", sagte Brennecke.

GROSSES INTERESSE

Das Interesse von möglichen Käufern war groß: Neben EQT und Adia hatten Insidern zufolge unter anderen auch ein Konsortium um die Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie KKR ihren Hut in den Ring geworfen. Das trieb offenbar auch den Preis: Viele Analysten hatten mit einem Erlös zwischen sieben und zehn Milliarden Franken gerechnet. Die Experten der Zürcher Kantonalbank sprachen von einem "sehr attraktiven Verkaufspreis". An der Börse legte die Nestle-Aktie um bis zu 0,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 99,50 Franken zu. Nach Daten von Refinitiv ist der Deal die zweitgrößte Übernahme durch Finanzinvestoren in Europa seit der Finanzkrise - nach dem im Vorjahr angekündigten Verkauf des Spezialchemiegeschäfts von Akzo Nobel an Finanzinvestoren.

© Reuters. A logo is pictured during the 152nd Annual General Meeting of Nestle in Lausanne

Was die Schweizer Firma mit dem Verkaufserlös macht, ließ sie offen. Darüber will Nestle beim Abschluss des Deals in der zweiten Jahreshälfte informieren. Das aktuelle 20 Milliarden Franken schwere Aktienrückkaufprogramm läuft noch bis zum Jahresende.

Der Verkauf der Sparte ist der bislang größte Deal von Schneider seit seinem Antritt als Konzernchef bei Nestle Anfang 2017. Der ehemalige Chef des deutschen Gesundheitskonzerns Fresenius (DE:FREG) verordnete dem Weltmarktführer einen Umbau: Er verkauft schwächelnde Bereiche und baut stattdessen Zukunftssparten aus - wie Kaffee, Babynahrung, Tiernahrung oder das Geschäft mit gesunden Lebensmittel. Dazu hatte er etwa den Vitamin-Hersteller Atrium aus Kanada für 2,3 Milliarden Dollar übernommen und für gut sieben Milliarden Dollar ein Lizenzabkommen mit der US-Kaffeemarke Starbucks (NASDAQ:SBUX) ausgehandelt.

All das soll helfen, Nestle bis kommendes Jahr wieder zu alten Wachstumsraten von rund fünf Prozent zurückzuführen. Das hatten die Schweizer zuletzt nicht geschafft: Im ersten Quartal lag das Wachstum bei 3,4 Prozent. Für Schneider ist der Umbau mit dem Verkauf der Sparte aber nicht abgeschlossen: Aktuell läuft etwa ein Verkaufsprozess für das Fleischwarengeschäft der Marke Herta.

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