FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel geringfügig nachgegeben und damit seine kräftigen Vortagesgewinne weitestgehend gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1805 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuletzt am Mittwoch auf 1,1799 (Dienstag: 1,1771) Dollar fest.
Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Am Vortag hatte eine überraschend verbesserte Stimmung sowohl der Unternehmen als auch der Verbraucher im Euroraum der Gemeinschaftswährung Auftrieb gegeben. Außerdem fielen Daten zum US-Immobilienmarkt enttäuschend aus und der US-Dollar wurde durch Drohungen von US-Präsident Donald Trump belastet. Wenn er nicht vom Kongress die Finanzierung für seine geforderte Mauer an der Grenze zu Mexiko zugesagt bekäme, werde es zum Stillstand der Bundesbehörden kommen, sagte er kürzlich vor Anhängern. Eine Rolle spielte laut Experten der Commerzbank (DE:CBKG) außerdem, dass EZB-Chef Mario Draghi am Mittwoch bei einer Rede in Lindau nichts zur Geldpolitik oder zur derzeitigen Euro-Stärke gesagt hat. Nachdem sich die Notenbanker bei ihrer jüngsten Sitzung besorgt über den Wechselkurs gezeigt hatten, warte man an den Finanzmärkten auf eine Bestätigung dieser Sorge durch Draghi, schreibt Analystin Thu Lan Nguyen. "Sollte diese ausbleiben, wäre das für den Markt ein Zeichen dafür, dass die Toleranzgrenze der EZB bei der Währung noch lange nicht erreicht ist." Vor diesem Hintergrund wird Draghis Auftritt am Freitag bei der legendären Notenbankerkonferenz im US-amerikanischen Jackson Hole mit Spannung erwartet. Vor allem wird dann auch im Fokus stehen, ob Draghi sich zum künftigen geldpolitischen Kurs äußern wird. Auch die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, wird in Jackson Hole sprechen.