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Firmenbilanzen, Brexit und Trump setzen Europas Börsen zu

Veröffentlicht am 30.07.2019, 16:12
© Reuters.  Firmenbilanzen, Brexit und Trump setzen Europas Börsen zu
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Frankfurt (Reuters) - Enttäuschende Geschäftszahlen von Großkonzernen vertreiben Anleger aus den europäischen Aktienmärkten.

Bauchschmerzen bereitete ihnen am Dienstag auch das drohende Brexit-Chaos. Am Mittag sorgte US-Präsident Donald Trump für zusätzliche Unruhe. Zum Auftakt einer neuen Verhandlungsrunde zur Lösung des Zollstreits warnte er China vor einer Hinhaltetaktik. Sonst könne das Land am Ende ohne Handelsabkommen mit den USA dastehen. Der Dax verlor bis zum frühen Nachmittag 1,9 Prozent auf 12.177 Punkte und der EuroStoxx50 büßte 1,5 Prozent auf 3473 Zähler ein. An der Wall Street wirft der für Mittwoch erwartete Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bereits seinen Schatten voraus. Die Leitindizes dürften tiefer in den Handel starten.

Am Devisenmarkt fiel das Pfund Sterling erneut auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief und verbilligte sich auf bis zu 1,2117 Dollar. Die neue britische Regierung unter Premier Boris Johnson erscheine weniger kompromissbereit, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Die wachsende Furcht vor einem ungeordneten EU-Ausstieg ließ sich auch an der Börse Dublin ablesen, da der Umgang mit der Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland der Hauptstreitpunkt bei der Frage der künftigen Beziehungen ist. Der irische Aktienmarkt verlor bis zu 1,8 Prozent. Die Renditeaufschläge zehnjähriger Anleihen des Landes zu vergleichbaren Bundestiteln markierte ein Zwei-Monats-Hoch.

FTSE UND ROHÖL IM AUFWIND - BP GEFRAGT

Der Londoner Aktienindex FTSE stieg dagegen zeitweise auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 7727,49 Punkten. Viele der dort notierten Konzerne machen den Löwenanteil ihres Geschäfts im Ausland und profitieren daher von der aktuellen Pfund-Schwäche. Unterstützung erhielt der "Footsie" außerdem von der Kursrally des Index-Schwergewichts BP (LON:BP), dessen Aktien sich um bis zu 3,7 Prozent verteuerten. Dank höherer Fördermengen übertraf der Quartalsgewinn des Ölkonzerns mit 2,8 Milliarden Dollar die Markterwartungen. Dies könne teilweise auf eine niedrigere Steuerquote zurückgeführt werden, schrieb Analyst Jason Gammel von der Investmentbank Jefferies.

Der Ölpreis zog ebenfalls an. So verteuerte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um ein Prozent auf 64,32 Dollar je Barrel (159 Liter). Unterstützung erhielten die Kurse von der ungebrochenen Hoffnung auf eine Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und China und infolge dessen eine höhere Nachfrage, schrieben die Analysten des Brokerhauses PVM Oil Associates in einem Kommentar. Zudem setzten die Händler auf die für Mittwoch erwartete US-Zinssenkung.

LUFTHANSA IM SINKFLUG - FMC UNTER DRUCK

Am deutschen Aktienmarkt verschreckte Lufthansa (DE:LHAG) Anleger mit einem Gewinneinbruch und einem düsteren Ausblick. Die Fluggesellschaft könne ihre Kosten nicht so stark senken wie erwartet, sagte ein Börsianer. Lufthansa-Titel fielen daraufhin um bis zu 7,4 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 14,01 Euro. In ihrem Sog büßten Air France (PA:AIRF) und die British Airways-Mutter IAG bis zu 3,2 Prozent ein. Der europäische Branchenindex gab 1,1 Prozent nach.

Schlusslicht im Dax war allerdings Fresenius Medical Care (DE:FMEG) (FMC). Die Titel des Dialyse-Spezialisten rutschten um bis zu acht Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust des Jahres zu. Die Quartalsergebnisse lägen zwar deutlich unter den Markterwartungen, seien aber durch Einmal-Effekte verzerrt, schrieb DZ Bank-Analyst Sven Kürten. Rechne man diese heraus, seien die Prognosen nur knapp verfehlt worden. Im Sog von FMC verlor die Aktie des Großaktionärs Fresenius (DE:FREG) 6,7 Prozent.

In London stürzten die Papiere von Centrica (LON:CNA) nach Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen sogar um bis zu 16,5 Prozent auf ein 21-Jahres-Tief von 75,88 Pence ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit knapp drei Jahrzehnten zu. Die Kürzung der Dividende auf fünf Pence je Aktie sei drastisch, aber notwendig, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Gleiches gelte für den angekündigten Führungswechsel.

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