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FOKUS 1- Kursrutsch bei Merck belastet Dax - Ifo ohne Wirkung

Veröffentlicht am 24.09.2010, 12:08
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* Anstieg des Ifo-Index verpufft am Markt

* Continental profitiert von positivem Analystenkommentar

(neu: Adidas, Auto-Zulieferer, Ifo)

Frankfurt, 24. Sep (Reuters) - Ein deutlicher Kursrutsch bei Merck hat am Freitag auf die Stimmung der Anleger gedrückt. Nach einem herben Rückschlag bei der Multiple-Sklerose-Tablette Cladribin sackten die Titel des Pharmakonzerns um fast zehn Prozent auf 63,20 Euro ab. Selbst die gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft konnte die Investoren am deutschen Aktienmarkt nicht aus der Reserve locken. Der Dax<.GDAXI> drehte nach dem überraschenden Anstieg des Ifo-Index am Freitag zwar kurzzeitig ins Plus, gab dann aber wieder um 0,3 Prozent auf 6169 Zähler nach. Dass sich die Freude in Grenzen hielt, führte Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus auf die etwas schlechteren Wachstumserwartungen der Unternehmen für die kommenden sechs Monate zurück. "Das kommt nach dem sehr starken zweiten Quartal nicht unerwartet, löst aber auch keine Euphorie am Markt aus." Ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Befragten allerdings erneut besser.

Bedeckt hielten sich die Anleger Händlern zufolge auch wegen der am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten aus der Industrie (14.30 UHR MESZ) und vom Immobilienmarkt (16.00 Uhr MESZ). "Nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten vom Donnerstag will sich hier keiner die Finger verbrennen", sagte ein Börsianer.

Für eine Negativüberraschung sorgte noch vor Börseneröffnung Merck: Ein Expertengremium der europäischen Arzneimittelbehörde EMA habe sich negativ zum Zulassungsantrag für die Pille geäußert, teilte der Konzern am frühen Morgen mit. "Die Erwartungen an das Medikament waren sehr hoch, daher dürfte die Enttäuschung nun umso größer sein", sagte ein Händler. Für das Pharmageschäft von Merck gilt das Mittel als wichtigste Neuentwicklung. Die Titel des Schweizer Konkurrenten Novartis, der mit seiner MS-Tablette Gilenya in den USA erst vor wenigen Tagen die Zulassung erhalten hatte, notierten in Zürich 1,7 Prozent fester.

ADIDAS BEHAUPTET SICH GEGEN NEGATIVEN MARKTTREND

Gegen den negativen Markttrend behaupten konnten sich zum Wochenausklang vor allem Adidas, die nach einem starken Quartalsergebnis des US-Konkurrenten Nike mit einem Plus von 2,6 Prozent stärkster Dax-Wert waren. Die im MDax<.MDAXI> gelisteten Titel von Puma legten 1,2 Prozent zu. Händler äußerten sich vor allem positiv über den überraschend starken Auftragseingang bei Nike. Im nachbörslichen US-Geschäft legten die Papiere des weltgrößten Sportartikel-Herstellers knapp fünf Prozent zu.

Auf die Pole Position im MDax schoben sich nach einer Kursziel-Anhebung durch die Deutsche Bank Continental. Die Aktien des Auto-Zulieferers verteuerten sich um 3,1 Prozent auf 54,90 Euro zu. Die Aussichten für die europäische Automobil-Konjunktur im zweiten Halbjahr seien besser als bislang gedacht, schrieb Analyst Gaetan Toulemonde in einer Branchenstudie. Das Kursziel erhöhte er auf 68 von 63 Euro. Die Aktien von Leoni und ElringKlinger gaben um 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozent nach.

Das Nachsehen hatten die Papiere von Axel Springer, die im MDax<.MDAXI> um bis zu 3,4 Prozent nachgaben. Der Medienkonzern will sich mit dem Verkauf eigener Aktien frisches Geld für seine Expansion ins Haus holen. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben institutionellen Investoren über eine Privatplatzierung rund 2,7 Millionen Aktien an. Gleichzeitig verkauft die Deutsche Bank weitere 2,8 Millionen Springer-Aktien aus ihrem Bestand.

(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Olaf Brenner)

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