FOKUS 1-Schwache US-Daten stoppen Erholung an Schweizer Börse

Zürich, 03. Dez (Reuters) - Unerwartet schwache US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitag den frisch aufgekeimten Konjunkturoptimismus gedämpft und die Schweizer Börse belastet. Manche Marktteilnehmer schritten vor dem Wochenende zu Gewinnmitnahmen. "Die Erwartungen an die Job-Daten waren sehr hoch", sagte ein Händler. Im späten Geschäft liess der Abgabedruck dann wieder etwas nach, nachdem die US-Auftragsdaten weniger schlecht als erwartet ausgefallen waren.

Der Leitindex SMI <.SSMI>, der vor einer Woche bei 6484 Punkten stand, notierte kurz vor Schluss um 0,7 Prozent schwächer auf 6435 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor 0,6 um Prozent auf 5777 Zähler.

Der grösste Druck auf den Markt ging von defensiven Werten wie Nestle und Novartis sowie den grösseren Finanzwerten wie UBS oder Zurich aus. Sie büssten bis zu 1,5 Prozent ein. Novartis könnten laut Händlern auch darunter gelitten haben, dass die EU Kommission bei mehreren Pharmafirmen eine Untersuchung wegen wettbewerbsfeindlichen Praktiken durchgeführt habe. Bei Novartis hiess es auf Anfrage, man sei nicht in die Untersuchung involviert. "Man schert halt wieder alle Schafe über den gleichen Kamm", sagte ein Händler.

Die Banken und Versicherungen, die sich wegen der Aussicht auf weitere Anleihenkäufe der EZB erholt hatten, büssten einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ein.

Uneinheitlich präsentierten sich die Aktien zyklischer Firmen. Gewinnmitnahmen bremsten den Höhenflug der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch . Fester waren die Titel Elektrotechnikkonzerns ABB und des Zementproduzenten Holcim .

Adecco büssten einen Teil des Anstiegs nach den US-Jobdaten wieder ein. Zuvor hatte die Bekanntgabe eines Joint-Ventures mit dem führenden chinesischen Personaldienstleister Fesco der Aktie noch zu einem Anstieg von vier Prozent verholfen.

Weiter im Aufwind waren Galenica . Die angekündigte Kooperation mit Fresenius Medical Care hatte mehrere Analysten zu positiven Kommentaren bewogen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)