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FOKUS 2-Atom-Beschluss drückt Versorgeraktien - Dax unverändert

Veröffentlicht am 30.05.2011, 18:30
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* Atom-Beschluss drückt E.ON und RWE auf Mehrjahres-Tiefs

* Öko-Aktien auf Höhenflug

* Strompreis an Energiebörse steigt

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 30. Mai (Reuters) - Mit ihren Beschlüssen zum Atomausstieg Deutschlands hat die schwarz-gelbe Koalition die Aktien von RWE und E.ON auf Talfahrt geschickt. Die Papiere rutschten am Montag in der Spitze um jeweils knapp drei Prozent ab und waren so billig wie seit sechseinhalb beziehungsweise zwei Jahren nicht mehr.

Kursgewinne einiger Index-Schwergewichte wie Bayer oder BASF verhinderten einen Absturz des Dax<.GDAXI>. Er schloss fast unverändert bei 7160,30 Punkten. Allerdings lag das Umsatz-Volumen aller 30 Dax-Werte angesichts der Feiertage in den USA und Großbritannien nur etwas mehr als halb so hoch wie am Freitag. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> bewegte sich am Montag ebenfalls kaum.

"Die Beibehaltung der Brennelementesteuer belastet die Versorger-Aktien", sagte LBBW-Analyst Bernhard Jeggle. "Einige Marktteilnehmer haben mit einem Aus der Steuer gerechnet, nachdem in der vergangenen Woche entsprechende Spekulationen die Runde gemacht haben." Sein Kollege Marc Nettelbeck von der DZ Bank sagte Prognose-Senkungen und Dividendenkürzungen bei RWE und E.ON voraus. Dem Koalitionsbeschluss zufolge sollen bis 2022 sämtliche deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Alle im Rahmen des Atom-Moratoriums abgeschalteten Akw plus der Pannen-Meiler Krümmel werden endgültig vom Netz genommen.

Als Reaktion hierauf zogen die deutschen Strompreise an der Leipziger Energiebörse EEX an: Der Future zur Lieferung in einem Jahr stieg um bis zu 1,8 Prozent auf 60,55 Euro je Megawattstunde. Strom zur Lieferung am Dienstag kostete sogar 64 Euro je Megawattstunde.

ERNEUTER RUN AUF ÖKO-AKTIEN

Von der geplanten Energie-Wende profitierten die Solar- und Windkraft-Werte. Der hohe Ölpreis mache diese Branche auch längerfristig attraktiv, betonte Philippe Gijsels, Chef-Analyst bei BNP Paribas Fortis Global Markets.

Der ÖkoDax<.OEKODAX> verbuchte mit einem Plus von knapp neun Prozent seinen größten Tagesgewinn seit dem Atom-Unglück im japanischen Kraftwerk Fukushima Mitte März. Nordex, Solarworld, Q-Cells & Co. legten bei stark überdurchschnittlichen Umsätzen zwischen vier und 13 Prozent zu.

Von dem Run auf Öko-Aktien profitierten auch ausländische Konkurrenten: Die Windenergie-Spezialisten Gamesa und Vestas notierten 5,2 beziehungsweise 2,7 Prozent fester. Die norwegische Solarfirma REC verbuchte ein Kursplus von 3,7 Prozent. Die in Frankfurt gelisteten Papiere des Solarworld-Konkurrenten First Solar gewannen 2,2 Prozent.

BAYER UND BASF GEFRAGT - COMMERZBANK UMSATZ-SPITZENREITER

Nach den kräftigen Kursverlusten der Vorwoche deckten sich einige Investoren wieder mit Bayer-Papieren ein. Die Aktien legten ein Prozent auf 55,82 Euro zu. BASF notierten ebenfalls ein Prozent fester bei 61,92 Euro. Einer mit dem Vorgang vertrauten Person zufolge werden die europäischen Wettbewerbshüter dem geplanten Joint Venture mit Ineos für das schwankungsanfällige Geschäft mit Styrolkunststoffen grünes Licht geben.

Der mit weitem Abstand am meisten gehandelte Wert war einmal mehr die Commerzbank. Rechnet man die Bezugsrechte für die Kapitalerhöhung hinzu, wechselten drei mal so viele der Commerzbank-Papiere den Besitzer wie Aktien aller übrigen Dax-Werte zusammen. Mit einem Minus von 2,9 Prozent auf 3,10 Euro bildeten die Titel des Kreditinstitutes das Schlusslicht der ersten deutschen Börsenliga. Sie hatten in den vorangegangenen Handelstagen allerdings mehr als sechs Prozent zugelegt.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Jörn Poltz)

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