Zürich, 22. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag schwächer tendiert. Händler sprachen von einer
Konsolidierung vor dem Wochenende. Zudem hielten sich die
Anleger vor dem mit Spannung erwarteten Treffen der
Finanzminister und Notenbankchefs der G20 Staaten in Südkorea
vom Wochenende mit Transaktionen zurück. Börsianer hofften auf
eine Einigung, die den befürchteten Währungs-Abwertungswettlauf
verhindere.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche bei 6443
Punkten stand, notierte kurz vor Schluss um 0,4 Prozent tiefer
auf 6487 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,3 Prozent auf
5765 Zähler.
Gewinnmitnahmen belasteten die Nestle-Aktie, die
nach anfänglichen Gewinnen um 0,6 Prozent abrutschte. Der
Lebensmittelkonzern hat zwar besser als erwartete Zahlen
vorgelegt und die Prognose für 2010 bestätigt, aber die positive
Entwicklung sei wohl bereits am Vortag eingepreist worden. Der
besser als erwartete Quartalsbericht von Konkurrent Danone
zog Nestle am Donnerstag zwei Prozent nach oben.
Auch die schwer gewichteten Papiere der beiden
Pharmakonzerne Novartis und Roche büssten
Terrain ein. Novartis hatte am Vortag ebenfalls gute
Geschäftszahlen und am Freitag positive Produktnachrichten
veröffentlicht.
Actelion, die am Vortag wegen des verfehlten
Quartalsergebnisses 6,2 Prozent verloren hatten, und zunächst
weiter abrutschten, stabilisierten sich und notierten zuletzt
leicht über dem Vortagesniveau. Laut Analysten fehlt es der
Aktie an Übernahmefantasie, nachdem das Unternehmen ein
umfangreiches Aktienrückkaufprogramm angekündigt hat. In den
letzten Wochen hatten Übernahmespekulationen die Aktie in die
Höhe getrieben.
Die Aktien der Banken gaben aufgrund der negativen
Entwicklung in den USA mehrheitlich nach: Credit Suisse
büssten 0,2 Prozent ein und UBS verloren 0,4 Prozent.
Die CS-Titel hatten am Vortag wegen des als enttäuschend
taxierten Quartalsergebnisses 4,5 Prozent nachgegeben. Viele
Analysten reduzierten das Kursziel der Aktie darauf deutlich.
UBS will ihre Zahlen am Dienstag veröffentlichen.
Gegen den Branchentrend zogen Julius Bär um knapp
fünf Prozent an. Händler erwähnten das gute Abschneiden der CS
im Privatebanking und die bevorstehende Einigung der Schweiz im
Steuerstreit mit Deutschland als mögliche Ursachen.
Anhaltend positive Unternehmensabschlüsse und gute
Konjunkturdaten aus Europa weckten neue Konjunkturhoffnungen,
die Aktien von mittelgrossen zyklischen Firmen wie Bucher
, Rieter oder Fischer Auftrieb verliehen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)