(neu: Schlusskurse)
Zürich, 05. Okt (Reuters) - Die Hoffnung auf neue Staatshilfen für notleidende Banken in Europa und auf weitere Stützungsmassnahmen der US-Notenbank haben am Mittwoch der Schweizer Börse zu Kursgewinnen verholfen. Händler sagten, die taumelnde französisch-belgische Bank Dexia habe die Politik wachgerüttelt und die Rufe des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach einer besseren Kapitalausstattung für Europas Banken stiessen nicht mehr auf taube Ohren. Spekulationen über Kapitalspritzen für den Sektor keimten auf und die angespannte Lage beruhigte sich. Am Nachmittag sorgten die besser als erwarteten US-Konjunkturdaten für neuen Schub. Die Herabstufung von Italiens Bonität durch Moody's beeinflusste den Markt dagegen kaum.
Der SMI beendete den Handel um 1,1 Prozent höher mit 5505 Punkten. Der breite SPI stieg um 1,2 Prozent auf 4974 Zähler.
An der Spitze der Gewinner standen zyklische Werte wie die Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch , die 4,1 beziehungsweise 4,7 Prozent zulegten. Die Geschäfte von Swatch auf dem wichtigen chinesischen Markt laufen unverändert gut, sagte Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek der Nachrichtenagentur Reuters.
Auch Industrietitel wie ABB , Sulzer und Fischer rückten markant vor. Clariant stiegen nach dem jüngsten Kurseinbruch um 5,5 Prozent. Holcim wurden fünf Prozent höher gehandelt.
Die Hoffnung auf Massnahmen gegen eine Finanzkrise beflügelte die Finanzwerte. Die Aktien der Grossbank Credit Suisse legten 4,5 Prozent zu. Die UBS-Titel gewannen 2,6 Prozent. Der Index europäischer Bankaktien legte 4,6 Prozent zu. Gesucht waren auch die Aktien der Vermögensverwalter Julius Bär , GAM Holding und EFG International .
Vontobel erholten sich im späten Geschäft von frühen Verlusten und schlossen 0,7 Prozent höher. Die Privatbank hat trotz unsicherer Märkte weiteres Geld von reichen Kunden anziehen können. "Die Zuflüsse haben angehalten", sagte Private-Banking-Chef Peter Fanconi auf dem Reuters Global Wealth Management Summit in Genf.
Die Aktien von Versicherern wie Swiss Life , Swiss Re und Zurich rückten ebenfalls deutlich vor.
Dagegen standen die Anteile der als defensiv eingestuften Firmen im Abseits. Nestle und Roche ermässigten sich, Novartis tendierten leicht höher. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)