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FOKUS 2-Misstrauen in Schuldenkrisen-Management - Dax fällt

Veröffentlicht am 04.08.2011, 15:59
Aktualisiert 04.08.2011, 16:04
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* EZB hält an Geldpolitik fest

* "Wir müssen sehen, wie wir diese Suppe auslöffeln"

(neu: US-Daten, Trichet-Äußerungen)

Frankfurt, 04. Aug (Reuters) - Das schwindende Vertrauen in das Krisenmanagement von Politik und Notenbanken hat am Donnerstag weitere Anleger aus dem Aktienmarkt vertrieben. "Alle wissen, dass viele Staaten über ihre Verhältnisse gelebt haben, aber niemand hat eine Lösung, wie das Problem in den Griff zu bekommen ist", sagte ein Börsianer. Daran änderten auch Rettungsschirme und Anleihekäufe nichts. "Denn damit ist die Krise noch lange nicht überwunden."

Der Dax<.GDAXI> verlor 1,1 Prozent auf 6564 Punkte und verbuchte damit seinen siebten Tagesverlust in Folge. Dies ist die längste Negativ-Serie seit zweieinhalb Jahren. Das Minus der vergangenen Tage summiert sich auf rund zehn Prozent. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> büßte am Donnerstag 0,8 Prozent auf 2477 Zähler ein.

Für eine Eintrübung der Stimmung sorgte außerdem die schwindende Aussicht auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB). "Das ist Gift für den Markt", betonte ein Aktienhändler. "Denn das letzte, was sich die Euro-Zone in der aktuellen Wirtschaftslage leisten kann, sind Zinserhöhungen. Auf der anderen Seite ist es die einzige Möglichkeit, die Inflation in den Griff zu bekommen."

EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte in einer Pressekonferenz zwar auf die Verlangsamung des Wachstums hingewiesen, gleichzeitig aber vor Inflationsrisiken gewarnt. Volkswirt Thomas Amend von HSBC Trinkaus wertete dies als Hinweis darauf, dass die Notenbank mehr Zeit zwischen Zinserhöhungen verstreichen lassen, auf diese aber nicht ganz verzichten wird.

RENDITEN ITALIENISCHER ANLEIHEN GEHEN ZURÜCK

Für leichte Entspannung sorgte die Ankündigung der EZB, ihr Anleiheankaufprogramm fortzusetzen. Händlern zufolge war die Notenbank während der laufenden Trichet-Pressekonferenz bereits aktiv. Die Renditen der zehnjährigen italienischen Anleihen bewegten sich wieder in Richtung der Marke von sechs Prozent und der Risikoaufschlag (Spread) zu den entsprechenden deutschen Titeln verengte sich auf 357 von zuvor 379 Basispunkten. Auch die Spreads der spanischen und portugiesischen Anleihen verringerten sich.

VERSICHERER NACH ZAHLEN GEFRAGT - PROSIEBEN IM MINUS

Zu den gefragtesten Werten zählten die Versicherer, nachdem fünf der sieben größten europäischen Branchenvertreter ihre Zahlen vorgelegt hatten. "Die Zahlen lagen im Großen und Ganzen über den Erwartungen", sagte Analyst Peter Eliot von der Berenberg Bank. Spitzenreiter des Sektorindex<.SXIP> war mit einem Plus von 3,6 Prozent auf 42,70 Franken Swiss Re. Auch die Zahlen von Axa kamen bei Investoren gut an: Die Aktien des französischen Versicherers verteuerten sich um 0,8 Prozent auf 12,13 Euro. Weniger positiv reagierten Börsianer auf die Zwischenbilanz der Münchener Rück. Die Analysten der DZ Bank monierten vor allem die vergleichsweise hohe Schaden-Kosten-Quote von 99,6 Prozent. Die Aktien des Rückversicherers gaben 0,6 Prozent auf 97,18 Euro nach.

Trotz eines Quartalsergebnisses über Markterwartungen brachen ProSiebenSat.1 um 9,9 Prozent auf 15,06 Euro ein. Analystin Sonia Rabussier von Silvia Quandt Research bemängelte, dass die TV-Senderkette ihre Gesamtjahresziele nicht angehoben hatte. Außerdem hatte ProSieben für 2011 nur ein moderates Wachstum des deutschen Werbemarktes vorhergesagt.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Olaf Brenner)

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