* Anleger halten sich weiter zurück
* Industriewerte wieder gefragt
* Aussicht auf Gewinn treibt Sky Deutschland
(neu: Sky Deutschland, Versorger, Dupont)
Frankfurt, 25. Jan (Reuters) - Der Rekordgewinn des
Industrieriesen Siemens hat Anleger am deutschen
Aktienmarkt am Dienstag nicht aus der Reserve gelockt. "Gute
Zahlen werden derzeit nur als Bestätigung für den jüngsten
Aufwärtstrend gesehen, und ob der in den kommenden Monaten
tatsächlich anhält, bleibt die große Unbekannte", sagte ein
Börsianer. Der Dax<.GDAXI> dümpelte um seinen Vortagesschluss
herum und notierte am Nachmittag 0,2 Prozent höher bei 7079
Punkten. "Keiner weiß so recht, wo an den Aktienmärkten derzeit
der Zug hinfährt", sagte ein anderer Börsianer. "Deshalb bleibt
der Dax in seiner technischen Handelsspanne zwischen etwas über
6900 und gut 7200 Punkten gefangen."
Die Aktien von Dax-Schwergewicht Siemens legten in der
Spitze bis zu 2,3 Prozent zu, notierten zuletzt aber nur noch
0,7 Prozent höher bei 94,51 Euro. "Die Zahlen sehen solide aus.
Allerdings hatte das Unternehmen schon vor einigen Wochen eine
Orientierung für das Quartal gegeben. Deshalb ist die
Überraschung begrenzt", erklärte ein Börsianer. Der Gewinn aus
dem fortgeführten Geschäft stieg bei den Münchenern von Oktober
bis Dezember um fast ein Fünftel auf 1,79 Milliarden Euro.
Unabhängig von den Siemens-Zahlen waren Industrie-Aktien am
Dienstag wieder gefragt. "Die Anleger trauen sich wohl ein
bisschen mehr und kaufen die an den Vortagen unter Druck
stehenden konjunktursensiblen Werte wieder zurück", sagte ein
Händler. Von diesem Trend profitierten der Chipkonzern
Infineon, dessen Aktien 4,4 Prozent gewannen, und
Autowerte. Die Papiere von BMW und Daimler
verteuerten sich um bis zu 1,8 Prozent. Die Papiere des
Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzerns MAN legten 3,8
Prozent zu. "Insbesondere nach der guten Kursentwicklung der
reinen Pkw-Hersteller in 2010 erwarten wir nun eine stärkere
Fokussierung auf die Nutzfahrzeughersteller", begründete die DZ
Bank ihre Kaufempfehlung.
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BASF und Bayer profitierten laut
Händlern von der Anhebung der Gewinnprognose des
US-Chemiekonzerns DuPont und legten 1,4 beziehungsweise
0,5 Prozent zu. In Frankfurt notierten Dupont-Papiere
zwei Prozent im Plus.
Auf der Verliererseite standen dagegen zuletzt gefragte
dividendenstarke Titel wie E.ON und RWE<.RWEG.DE>. Die
Aktien der beiden Energiekonzerne verloren 1,3 beziehungsweise
1,8 Prozent.
BANKENWERTE EUROPAWEIT AUF TALFAHRT
Zu den schwächsten Werten im Dax zählten im Gleichlauf mit
europäischen Finanzwertem die Aktien der Deutschen Bank
und der Commerzbank. Sie verloren 1,3 beziehungsweise
zwei Prozent, während der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P>
1,7 Prozent nachgab. "Das hat mit aufkeimenden Befürchtungen zu
tun, dass die Europäer den Euro-Rettungsschirm EFSF nicht
richtig einsetzen und dort weiter Unstimmigkeit zwischen den
Regierungen herrscht", sagte Marktanalyst Heino Ruland von
Ruland Research. Auf Talfahrt gingen insbesondere spanische
Bankenwerte: In Madrid<.IBEX> gaben Bankinter, Banco de
Valencia, Santander und BBVA zwischen
3,2 und fünf Prozent nach. Den Analysten der Matrix Group
zufolge könnte die von der spanischen Regierung geforderte
Kernkapitalquote von über acht Prozent womöglich zu niedrig
sein, um das Vertrauen in den spanischen Bankensektor zu stärken.
Bei den deutschen Nebenwerten im MDax<.MDAXI> gingen die
Aktien von Sky Deutschland auf Höhenflug und legten
acht Prozent auf 2,96 Euro zu. Der Haupteigentümer News
Corp macht den anderen Aktionären des chronisch
defizitären Bezahlfernsehsenders Hoffnung auf baldige Gewinne.
Dagegen gerieten Vossloh-Aktien unter Druck. Die
Aktien es Bahntechnik-Konzerns verloren nach einer
Verkaufsempfehlung der DZ Bank 3,2 Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)