(neu: Schlusskurse)
Zürich, 19. Jan (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben die
Schweizer Börse am Mittwoch belastet. Vor allem die Aktien von
Banken und Luxusgüterherstellern kamen unter Druck. Händler
sagten, die Anleger hätten grosse Hoffnungen in die
Jahresabschlüsse der US-Banken gesetzt und die bisher
veröffentlichten Bilanzen hätten enttäuschten.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI> schloss um 1,1 Prozent
tiefer mit 6560 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> schwächte sich
ebenfalls um 1,1 Prozent auf 5881 Zähler ab.
Die Swatch-Aktien brachen 4,9 Prozent ein. Der
weltgrösste Uhrenhersteller veröffentlichte unerwartet für 2010
einen 13-prozentigen Anstieg des Umsatzes auf den Rekordwert von
6,4 Milliarden Franken und schätzt auch dieses Jahr die
Geschäftsaussichten trotz Frankenstärke positiv ein. Händlern
zufolge agierten die Anleger nach den jüngsten Kursgewinnen nach
dem Motto: "Sell on Good News". Im Sog von Swatch fiel auch
Luxusgüterwert Richemont um fünf Prozent.
Die Quartalsberichte von amerikanischen Banken drückten die
Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS
1,3 beziehungsweise 3,4 Prozent ins Minus. "Möglicherweise fällt
die Erholung der Banken doch weniger stürmisch aus", sagte ein
Händler. Daher würden die Gewinne eingefahren.
Nach Tagen fallender Kurse stabilisierten sich die Aktien
des Vermögensverwalters Julius Bär und rückten leicht
vor.
Zu den wenigen Stützen des Markts zählte die defensiven
Schwergewichte. Die Roche-Genussscheine zogen 0,5
Prozent an. Dem Pharmakonzern zufolge brachte das experimentelle
Medikament RG7204 Patienten mit metastasierendem Melanom einen
signifikanten Überlebensvorteil. Die Aktien des
Lebensmittelriesen Nestle büssten ihre Tagesgewinne
wieder ein und schlossen unverändert.
Bei zyklischen Aktien setzte sich ein negativer Trend durch.
So sackten ABB, Clariant und Sulzer mehr
als zwei Prozent ab. Holcim und Oerlikon
schlugen sich mit Einbussen von rund einem Prozent etwas besser.
Spekulative Käufe sorgten bei Mikron für einen
Kurssprung von 8,4 Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)