(neu: Schlusskurse)
Zürich, 25. Feb (Reuters) - Besser als erwartete
US-Konjunkturdaten und die Ölpreisstabilisierung haben
die Schweizer Börse am Freitag angeschoben. Die Nervosität habe
sich etwas gelegt. Das Thema Libyen bleibe im Zentrum des
Interesses. "Aber nach fünf schwachen Tagen was es an der Zeit
für eine Erholung", sagte ein Händler. Diese sei allerdings
etwas kraftlos geblieben. "Die Umsätze waren bescheiden", sagte
ein anderer Händler. Vor dem Wochenende und der ungewissen
Entwicklung in Nordafrika habe niemand unnötige Risiken eingehen
wollen. Ein Teil der Kursgewinne dürfte daher auch auf die
Glattstellung von Baissepositionen zurückgehen.
Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche noch bei 6717
Punkten stand, schloss um 0,3 Prozent höher auf 6537 Punkten.
Der breite SPI<.SSHI> rückte um 0,4 Prozent auf 5889 Zähler vor.
Abgesehen von den schwergewichteten Nestle-Aktien,
die 0,8 Prozent nachgaben, sowie Lonza tendierten alle
Bluechips fester.
Dabei führten Transocean mit einem Plus von 2,2
Prozent den Markt an. Die Aktie hatte in den Vortagen deutlich
Boden verloren. Nun habe eine Kurszielerhöhung der Citigroup dem
Titel Unterstützung verliehen. Mit Petroplus setze ein
weiterer Ölwert zu einer Erholung an.
Auch Aktien anderer zyklischer Firmen verbuchten Gewinne. So
legten SGS, die zusammen mit den Transportwerten Kühne
& Nagel und Panalpina als Richtungsweiser für
den Welthandel angesehen werden, 1,9 Prozent zu.
Gesucht waren auch Maschinenbauer wie Sulzer ,
Fischer , Rieter und Oerlikon .
Auch die Anteile der beiden Luxusgüterhersteller Richemont
und Swatch holten einen Teil der
Vortagesverluste auf.
Die Aktien der Banken und Versicherungen machten jüngste
Einbussen ebenfalls teilweise wett. Credit Suisse
stiegen um 0,4 Prozent und UBS legten 1,3 Prozent zu.
UBS hat in China die Bewilligung für eine eigene Bank erhalten.
Der Genussschein von Roche gewann 0,4 Prozent. Der
Pharmakonzern kann vor der US-Gesundheitsbehörde FDA noch einmal
darlegen, warum das Krebsmedikament Avastin zur
Brustkrebsbehandlung auf dem Markt bleiben soll. Die Behörde
hatte dem Medikament Ende 2010 die vorläufig erteilte Zulassung
für diese Indikation wieder entzogen. Avastin war den Nachweis
schuldig geblieben, sicher und wirksam zu sein. Novartis
gewannen 0,2 Prozent. Die Aktie war am Vortag wegen
des Dividendenabgangs um 4,9 Prozent tiefer gehandelt worden.
Die Aktie von Micronas setzte die Talfahrt fort und
büsste 3,6 Prozent ein. Der Chiphersteller hatte am Vortag ein
enttäuschendes Ergebnis vorgelegt. Darauf war die Aktie gut 20
Prozent eingebrochen. Sie hatte im Vorjahr 180 Prozent zugelegt.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)