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FOKUS 3-Dax auf Erholungskurs - Weiter bange Blicke nach Japan

Veröffentlicht am 17.03.2011, 18:27
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* Anleger hoffen auf Abwendung des Super-Gaus

* Stimmung für Versicherer hellt sich wieder auf

* Yen zeitweise auf Rekordhoch

(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 17. Mär (Reuters) - Anleger zwischen Hoffen und Bangen: Die anhaltenden Bemühungen um eine Kühlung des schwer beschädigten Unglücksmeilers Fukushima ließen die Kurse an den europäischen Aktienmärkten nach den jüngsten Verlusten wieder steigen. Der Dax<.GDAXI> schloss am Donnerstag mit 6656 Punkten 2,2 Prozent fester, der europäische Stoxx50 gewann 2,4 Prozent. Auch die Wall Street<.DJI> verbuchte zu Handelsschluss in Europa Gewinne. "Es gibt die Hoffnung, dass der drohende Super-GAU in Japan doch noch abgewendet werden kann", sagte ein Händler. "Wie berechtigt diese Hoffnungen sind, weiß derzeit allerdings niemand." Insgesamt bleibe die Lage fragil und hänge sehr stark von den jeweiligen Nachrichten ab, ergänzte Klaus Stabel, Chefanalyst bei ICF.

Ingenieure arbeiteten am Donnerstag mit Hochdruck daran, die Kühlpumpen mehrerer heißgelaufener Reaktoren mit Hilfe einer Starkstromleitung wieder in Gang zu setzen. Die Verbindung wird nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco frühestens in der Nacht stehen. Bis dahin versuchten die Japaner mit Lösch-Hubschraubern und Wasserwerfern das Schlimmste in dem Atomkomplex Fukushima zu verhindern. An der Tokioter Börse hatte der Nikkei-Index<.N225> 1,4 Prozent tiefer geschlossen - und gab damit deutlich weniger stark nach als am Mittwoch die Wall Street und die Börsen in Europa, deren Verluste sich wie beim Dax auf rund zwei Prozent belaufen hatten. Allerdings zogen japanische Anleger in Scharen ihr Geld aus dem Dollar-Raum ab und trieben damit ihre Landeswährung Yen zum Dollar zeitweise auf ein Rekordhoch. Sie wollen damit den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sowie die Bewältigung der Atomkatastrophe finanzieren.

Japans Notenbank pumpte erneut weitere 45 Milliarden Euro in die Märkte, um Engpässe bei der Liquiditätsversorgung der Unternehmen und Banken zu verhindern. Wirtschaftsminister Kaoru Yosano sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Finanzmärkte in der drittgrößten Volkswirtschaft noch stabil genug seien, um ohne ein Eingreifen der G7 auszukommen. Auch seien keine Stützungskäufe der Regierung am Aktienmarkt nötig. Noch am Abend wollten die G7-Minister in einer Telefonkonferenz über die wirtschaftlichen Folgen des schweren Erdbebens und der Atom-Katastrophe beraten.

JAPAN-KRISE HAT AUCH EINZELWERTE FEST IM GRIFF

Auch bei Einzelwerten blieben die Folgen des Japan-Bebens das entscheidende Thema. Die vergleichsweise moderate Schadenschätzung des Risikospezialisten Eqecat hellte die Stimmung für die Versicherer wieder etwas auf. Allianz und Münchener Rück legten im Dax jeweils mehr als vier Prozent zu, Hannover Rück im MDax<.MDAXI> knapp vier Prozent. An den vergangenen fünf Handelstagen hatten die Papiere zwischen elf und zwölf Prozent an Wert verloren. In der Schweiz rückten die Titel des Rückversicherers Swiss Re 2,4 Prozent vor, Prudential lagen in London 2,5 Prozent fester. Eqecat nannte für die versicherten Schäden durch das Erdbeben und die Tsunami-Flutwelle eine vorläufige Schätzung von zwölf bis 25 Milliarden Dollar. Die Risikomodellierungsfirma AIR Worldwide hatte jüngst die Erdbebenschäden alleine auf 15 bis 35 Milliarden Dollar taxiert.

Deutlich zulegen konnten im Dax auch HeidelbergCement, die ein Plus von 4,7 Prozent verzeichneten. Der Baustoffkonzern verspricht sich vom Wiederaufbau in Japan zusätzliche Geschäftschancen. Ebenfalls gefragt waren Siemens mit einem Aufschlag von 4,4 Prozent. "Siemens wird als Anbieter von Gas-Turbinen zu den Profiteuren einer Abschaltung von Kernkraftwerken gehören", erklärten die Analysten der Unicredit.

Nach anfänglichen Gewinnmitnahmen zogen auch die Solarwerte wieder an. Händler erklärten, viele Anleger setzten angesichts der Katastrophe in Japan auf alternative Energieanbieter. Die Aktien des Windkraftanbieters Nordex stiegen im TecDax<.TECDAX> um 13,3 Prozent, SMA Solar um knapp sechs und Solarworld um 2,8 Prozent. Wacker Chemie waren mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 150 Euro einer der größten MDax-Gewinner. Die Aktien des Spezialchemiekonzerns waren bereits nach Beginn der Atomkatastrophe in Japan stark angestiegen, da es das für Solarzellen verwendete Polysilizium herstellt. Barclays Capital erhöhte das Kursziel auf 165 von 155 Euro.

(Reporter: Daniela Pegna und Andrea Lentz; redigiert von Stefanie Huber)

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