* Kritische Lage in Japan und Libyen hält Anleger fern
* Regierungskrise in Portugal keine Überraschung mehr
* BASF nach Aussagen zum Quartal im Aufwind
(neu: Schlussstände, Derivatemarkt, Imperial Tobacco)
Frankfurt, 24. Mär (Reuters) - Ungeachtet der globalen Krisenherde nimmt der Dax wieder die 7000-Punkte-Marke ins Visier. Der deutsche Leitindex<.GDAXI> schloss 1,9 Prozent fester bei 6933 Zählern und bewegte sich damit wieder in Richtung der psychologisch wichtigen Marke, die er seit dem Erdbeben in Japan nicht mehr erreicht hatte. Auch die Handelsplätze in London<.FTSE>, Paris<.FCHI> und Zürich<.SSMI> verzeichneten kräftige Kursaufschläge. Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> notierten ebenfalls im Plus.
"Die Leute in aller Welt sind zwar verunsichert, wie es in Japan und Libyen weitergeht, aber die Anleger sehen den kritischen Punkt offenbar schon überschritten", erklärten die Analysten von Close Brothers Seydler. Der Fokus an den Aktienmärkten richte sich wieder verstärkt auf Unternehmensnachrichten.
Am Derivatemarkt gingen Anleger auf kurze Sicht allerdings von einem erneuten Rücksetzer des deutschen Leitindex aus. Deshalb kauften sie Put-Scheine auf den Dax. Mittelfristig erwarteten die Investoren dagegen eine Erholung und orderten Dax-Optionsscheine, die im Juni ausliefen. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnen Aktienstrategen damit, dass der deutsche Leitindex bis Jahresende noch kräftig zulegen wird und bis auf 7700 Punkte steigt.
Händler monierten am Donnerstag erneut das niedrige Transaktionsvolumen am Aktienmarkt. "Die Umsätze sind weiter extrem dünn, so dass man auf das Plus nicht allzu viel geben kann", fasste einer zusammen. Das könne sich schnell wieder drehen.
"Es gibt keine neuen Hiobsbotschaften, das reicht schon aus, um den Markt hochzutreiben", sagte ein anderer Börsianer. Die Regierungskrise in Portugal stieß auf wenig Überraschung. "Das haben die Märkte schon eingepreist, was man ja auch am stabilen Euro sehen kann", fasste ein Händler zusammen. Die Ratingagentur Fitch senkte die Bonitäts-Note des Landes auf "A-".
Das finanziell angeschlagene Portugal werde von den EU-Staats- und Regierungschefs dazu gedrängt, sich unter den Euro-Rettungsschirm EFSF zu flüchten, sagte ein hochrangiger EU-Vertreter am Donnerstag. Nach dem Scheitern der Minderheitsregierung in Lissabon wird aber auf dem EU-Gipfel in Brüssel nicht mit einer Lösung gerechnet. Bei dem zweitägigen Treffen soll es zudem um noch heftig umstrittene Details des milliardenschweren Rettungsfonds für überschuldete Euro-Staaten gehen. Der Euro
In Libyen hielten die Kämpfe an, und im japanischen Atomkraftwerk Fukushima stemmen sich die Rettungskräfte weiter gegen einen Super-GAU.
METRO ERHOLT - AUTOWERTE ZIEHEN WEITER AN
Im Dax zählten die Aktien von BASF
Ebenfalls im Plus lagen erneut die Autowerte, die damit
ihren Vortagestrend fortsetzen: BMW
Am europäischen Markt gaben die Titel von Imperial
Tobacco
(Reporter: Tom Körkemeier, Andrea Lentz und Daniela Pegna; redigiert von Olaf Brenner)