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FOKUS 3-Erleichterung über US-Kompromiss verfliegt - Dax fällt

Veröffentlicht am 01.08.2011, 17:50
Aktualisiert 01.08.2011, 17:56
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* Im zweiten Halbjahr kein US-Wachstum in Sicht

* Zustimmung des Kongresses zu Schuldenkompromiss steht aus

* Agenturen könnten US-Bonitätsbewertung trotzdem senken

(neu: US-Daten, Wall Street)

Frankfurt, 01. Aug (Reuters) - Die Erleichterung über den Kompromiss im US-Schuldenstreit ist am Montag schnell verflogen. Wenige Stunden vor den Abstimmungen in den beiden Häusern des US-Kongresses wuchs zudem die Anspannung an den Finanzmärkten. Die ungelöste Frage der langfristigen Haushaltssanierung und schwache Konjunkturdaten verhagelten Anlegern die Laune zusätzlich.

Der Dax<.GDAXI> beendete den Xetra-Handel 2,9 Prozent im Minus bei 6953,98 Punkten, nachdem er am Vormittag zweitweise 1,7 Prozent im Plus gelegen hatte. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> rutschte am Nachmittag ebenfalls ins Minus und verlor 2,4 Prozent auf 2606,91 Zähler. An der Wall Street gab der US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> 0,9 Prozent nach.

Das Konjunkturbarometer der US-Einkaufsmanager ging im Juli überraschend stark auf 50,9 Punkte von 55,3 Zählern im Vormonat zurück. Der Index für den Auftragseingang fiel sogar auf 49,2 Stellen. Werte unter 50 Punkten signalisieren eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. Dies sei ein schlechtes Omen für das zweite Halbjahr, sagte Konjunkturstratege Millan Muraine von TD Securities.

ANALYSTEN - US-KOMPROMISS BIETET KEINE LANGFRISTIGE LÖSUNG

Börsianer bezweifelten zudem, dass der US-Kongress die Anhebung der Schuldengrenze durchwinken wird. "Ich will nicht ausschließen, dass der Kompromiss bei der ersten Abstimmung durchfällt, wie damals die Hilfen für die Banken nach der Lehman-Pleite 2008", sagte ein Händler. Für Folker Hellmeyer, den Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank, ist der US-Haushalt damit noch lange nicht saniert. "Es handelt sich um eine fiskalische Bremse, die nicht im erforderlichen Maße die Ursachen der Krise bekämpft."

Chris Iggo, Anleihe-Experte bei Axa Investment Managers, wies auf das Risiko einer Herabstufung des US-Ratings hin. "Die im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt erreichten Defizit- und Schuldenwerte sind die schlechtesten eines mit 'AAA' beurteilten Staates. Der Finanzierungsbedarf des US-Finanzministeriums in den kommenden zwei Jahren ist erheblich, und es ist kaum vorstellbar, dass die Anleiherenditen so niedrig bleiben wie bislang, sollte sich der fiskalische Ausblick nicht bessern."

Auf der Suche nach "sicheren Anlagehäfen" griffen Investoren unter anderem zu Franken. Dollar und Euro fielen auf neue Rekordtiefs zur Schweizer Währung. Der Goldpreis näherte sich auf bis zu zwei Dollar seinem bisherigen Rekordhoch von 1632,30 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) an. Auch Bundesanleihen standen hoch im Kurs: Der Bund-Future stieg um 85 Ticks auf 131,21 Stellen.

FINANZWERTE IM BLICK - HSBC-KURSPLUS RAGT HERAUS

Die Finanzwerte, die zunächst von der Aussicht auf ein Ende des US-Schuldendramas profitiert hatten, rutschen mit dem Gesamtmarkt ins Minus. Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Münchener Rück verloren zwischen zwei und mehr als fünf Prozent.

Für Furore sorgte unterdessen der überraschende Gewinnanstieg der britischen Großbank HSBC. Er katapultierte den Aktienkurs um bis zu fünf Prozent in die Höhe. "HSBC hat mit dem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis und den Einsparungen die Latte für diejenigen, die ihre Zahlen noch vorlegen müssen, hoch gelegt ", sagte Aktienmarkt-Experte Richard Hunter von Hargreaves Lansdown Stockbrokers. HSBC will in den kommenden beiden Jahren jede zehnte Stelle streichen.

(Reporter: Hakan Ersen; Mitarbeit von Andrea Lentz und Kirsti Knolle; redigiert von Hans Seidenstücker)

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