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FOKUS 3-Unternehmenszahlen und US-Schuldenkrise drücken Dax

Veröffentlicht am 27.07.2011, 18:02
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* Merck enttäuscht Anleger mit roten Zahlen

* Daimler kann ebenfalls nicht voll überzeugen

* Peugeot schockt mit Gewinnwarnung

(neu: Schlusskurse Europa, US-Börsen, ArcelorMittal)

Frankfurt, 27. Jul (Reuters) - Enttäuschende Bilanzen großer Unternehmen und die Unsicherheit über die US-Schuldenkrise haben den europäischen Aktienbörsen zu schaffen gemacht. Der Dax<.GDAXI> schloss am Mittwoch 1,3 Prozent niedriger bei 7252,68 Punkten. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> sackte um 1,7 Prozent ab. Auch an den US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> standen die Zeichen auf Rot. Zur Abwärtsbewegung trugen am Nachmittag auch die US-Daten zum Auftragseingang langlebiger Güter bei, die im Juni mit minus 2,1 Prozent wesentlich schlechter ausfielen als erwartet.

"Das Hin und Her im amerikanischen Schuldendrama brodelt weiter im Hintergrund und sorgt für schlechte Stimmung", sagte ein Händler. Der Streit zwischen den Demokraten von Präsident Barack Obama und den Republikanern wird immer erbitterter geführt. Volkswirte zweifeln daher mehr und mehr, ob die USA ihre Top-Bonitätsnote behalten werden. Einigen sich die Kontrahenten nicht bis zum 2. August, droht die Zahlungsunfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft.

"Aber auch die bislang in Europa wie auch in Deutschland eher durchwachsen ausgefallenen Bilanzen sorgen für Ernüchterung. Die Erwartungen waren groß, doch die Ergebnisqualität nimmt ab", kommentierte ein Börsianer die laufende Berichtssaison. So sorgte der Pharma- und Chemiekonzern Merck mit einem Sturz in die roten Zahlen im abgelaufenen Quartal für Verkäufe. Die Aktien brachen um 4,8 Prozent auf 73,76 Euro ein. "Merck hat klar die Prognosen verfehlt", sagte ein Händler.

Auch Daimler konnte mit seinen Geschäftszahlen nicht alle Anleger überzeugen. Die Aktie gab 1,5 Prozent auf 51,03 Euro ab. Einige Börsianer kritisierten, dass der Umsatz unter den Erwartungen lag. Andere waren voll des Lobes: "Daimler hat ein gutes Ergebnis für das zweite Quartal vorgelegt", sagte LBBW-Analyst Frank Biller. DZ-Bank-Analyst Michael Punzet verwies auf die höheren Ergebniszahlen. "Die Aussagen zum Gesamtjahr 2011 klingen nun optimistischer als zuvor", fügte Punzet hinzu.

Händler vermuteten, dass viele Anleger aus Enttäuschung über Peugeot Citroen sämtliche Autowerte aus ihren Portfolios warfen. "Schließlich haben einige ja in diesem Jahr einen tollen Lauf hinter sich", erklärte ein Börsianer. Peugeot hatte die Verkäufe mit einer Gewinnwarnung ausgelöst. Die Aktien des Konzerns brachen in Paris um 7,6 Prozent ein und zogen auch die Titel des Konkurrenten Renault um 3,2 Prozent mit ins Minus. In Frankfurt nahmen die Anleger vor allem bei BMW am Nachmittag Gewinne mit - die Aktien verloren 2,1 Prozent. VW-Papiere schlossen 1,9 Prozent schwächer.

PRAKTIKER LAUFEN AUCH DIE INVESTOREN DAVON

Auf der kurzen Gewinnerliste standen dagegen SAP ganz oben, die mit ihrem am Dienstagabend kurz vor Handelsschluss veröffentlichten Quartalsbericht die Anleger anlockten. Die Titel legten auf das Vortagesplus nochmals 1,2 Prozent drauf.

Die größten Verlierer im MDax<.MDAXI> waren die Anteilsscheine von Praktiker, die um 16,8 Prozent auf 2,40 Euro einbrachen und damit so billig waren wie nie zuvor. Auf Jahressicht stürzten Praktiker um rund 70 Prozent ab und verloren somit deutlicher als jeder andere MDax-Wert. Der Baumarktkette laufen die Kunden weiter davon, so dass der Vorstand seine für 2013 anvisierten Margenziele infrage stellte.

Am europäischen Markt sorgte ArcelorMittal für Furore, deren Aktien um bis zu 2,8 Prozent auf 22,80 Euro zulegten und mit einem Plus von 0,8 Prozent aus dem Tage gingen. Der weltgrößte Stahlkonzern rechnet nach einem hohen Quartalsgewinn mit einer starken Nachfrage für die gesamte Branche. Die Anteilsscheine der deutschen Stahlhersteller ThyssenKrupp und Salzgitter konnten davon indes nicht profitieren und schlossen 0,5 und 0,6 Prozent schwächer. Die seit Tagen massiv unter Druck stehenden Anteilsscheine des Stahlhändlers Klöckner & Co verbilligten sich um 2,9 Prozent auf 17,22 Euro.

(Reporter: Tom Körkemeier und Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Kirsti Knolle und Daniela Pegna, redigiert von Hans Seidenstücker)

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